Presseberichte Mustang II

1974 Ford Pressebericht (Press Release)
Das im Jahr 1974 am meisten veränderte Auto in der Autoindustrie ist wohl der Mustang II, ein kleines, sportliches und luxuriöses Auto. Ford geht davon aus, dass es der Vorreiter einer neuen Autoklasse wird.

Der Mustang II ist 35cm kürzer als ein 1973 Mustang und auch 17cm kürzer als der originale Mustang, welcher im April 1964 auf den Markt kam.

Die mechanische Ausrüstung und die Komforteigenschaften überragen alle bis anhin gebauten inländischen Kleinwagen des Ford-Konzerns. Das Auto ist für eine ausserordentliche Manövrierfähigkeit und für bestmögliche Fahreigenschaften entwickelt worden.

‘Der Mustang II ist das richtige Auto zur richtigen Zeit’ sagt Bennet E. Bidwell, Ford Vizepräsident und Ford General Division Manager. ‚Amerikaner verlangen verstärkt nach den funktionellen Vorteilen eines kleinen Autos aber sie wollen keine Einschränkungen in Sachen Komfort und Luxusausstattung eines grossen Autos‘ Der Mustang II erfüllt beides.

Das Interesse an der Optimierung des Benzinverbrauch steht vermehrt im öffentliche Interesse und der 4 Zylinder Motor des Mustang II hat eine Reichweite vom 20 Meilen in der Stadt bzw. städtischen Verkehr mit einer Gallone Benzin.

Der Mustang II ist verfügbar in zwei Karosserieformen und vier Modellen. Einmal als 2-türiger ‚Notchback‘ mit der traditionellen Dachlinie in Anlehnung an den original Mustang, und einmal als 3-türiges ‚Hatchback‘ mit einer schnittigen Dachlinie mit der dritten Türe im Heck. Der 2-türige Notchback ist lieferbar als viersitziges Modell mit einer extra-luxuriösen Ausführung, genannt Ghia nach dem italienischen Ford-Design- Studio. Der 3-türige Hatchback gibt es als 2+2 und als Mach 1.

Der Standard-Motor für den Mustang II ist Ford’s neuer 2.3 Liter (140 cubic-inch) 4 Zylinder mit oben- liegender Nockenwellen, der erste metrische Motor, welcher in den USA gebaut wird. Option ist der 2.8 Liter (171-cubic-inch) V6 Motor, gebaut von Ford Deutschland. Der Mustang II ist 1974 das einzige amerikanische Auto mit einem V6 Motor in einem so kleinen Auto.

Viel Liebe zum Detail und eine ausserordentliche Qualität zeichnet den Mustang II aus. Die Front und Heckstossstangen aus Metall, welche Stösse von bis zu 5 mph ohne Beschädigung überstehen, sind mit einem Kunststoffüberzog in Wagenfarbe verkleidet. Die Zierleisten sind schlank und glänzend. Die Lackierung ist in höchster Qualität ausgeführt, durch den Einsatz eines neuen elektrostatischen Verfahrens. Die Lack Schichtdicke ist einen Drittel dicker als die eines 73er Mustangs und gibt der Farbe damit mehr Tiefe.

Die Standardausrüstung des Mustang II umfasst vordere Schalensitze, welche optimalen Seitenhalt bieten, Velourteppiche am Boden und an den unteren Türverkleidungen, Geschwindigkeitsanzeige mit voller Zusatzinstrumentierung, Dekor im Walnuss-Holzimitat, europäische Armlehnen und Türgriffe und Kopfstützen in voller Breite. Grossflächige Raddeckel sind ebenfalls serienmässig.

Es sind 45 Optionen wie Digitaluhr, Schiebedach, AM/FM Radio und Stereo-Tape-System, Klimaanlage, rechter und linker von innenverstellbare Seitenspiegel und Radial Stahlgürtelreifen usw. erhältlich.

Ein einzigartiger Hilfsrahmen nimmt den Motor und das Getriebe auf, welcher auch mit der Vorderachsaufhängung verbunden ist, diese Konstruktion gibt dem Mustang II das Fahrverhalten eines gros- sen Autos und eliminiert Lärm, Vibrationen und Härte vom Fahrgastraum. Diese ist das erste mal, dass Ford eine selbsttragenden Karosserie mit einem Hilfsrahmen verbindet.

Eine Zahnstangenlenkung, welche Sportwagen eine präzise Lenkung gibt, ist Standard. Eine Servounterstützung ist optional. Die Bremsen sind vorne Scheiben und hinten Trommeln, welche optional mit einer Servounterstützung angeboten werden.

Eine neues Vordersitz Rückhaltesystem sowie ein Anlass-Sperrsystem wird bei allen Modellen eingebaut zum grösseren Schutz des Fahrers und Beifahrers.
1975 Ford Pressebericht (Press Release)
Für das Jahr 1975 wird der Mustang II mit einem V8 Motor ergänzt, die Verkäufe des Mustangs verdoppelten sich im Jahre 1974.

Der Mustang II Ghia, neu ausgerüstet mit einem sogenannten Opera-Fenster, halben Vinyldach und auch lieferbar mit V8, soll an den legendären 1956 Thunderbird erinnern mit seinem frechen Design und dem guten Handling auf der Strasse.

Der ursprüngliche Thunderbird mit seinem 312 CUI V8 Motor war ein Klassiker in den fünfziger Jahren, weil er einzigartig war. Jetzt bildet der Mustang II eine neue eigenständige Klasse für die Siebziger mit einem Design welches sowohl sportliche wie auch luxuriöse Elemente verbindet bei optimalen Benzinverbräuchen und entsprechender Schnelligkeit.

Der 75er Mustang II Ghia und der 56 Thunderbird haben praktisch den gleichen Radstand, die gleiche Gesamtlänge und auch Breite, aber der Mustang II ist 340kg leichter als der frühe Thunderbird.

Der Kraftstoffverbrauch und die Fahrdynamik ist ähnlich, obwohl der Mustang II die strengen Abgas- vorschriften für das Jahr 1975 erfüllt. Der Mustang II bietet weitere Vorteile, so bspw. die Rücksitzbank, viele technische Verbesserungen, sowie viele Komfort- und Luxus-Ausrüstungen, welche in den fünfziger Jahren noch nicht verfügbar waren.

Zusätzlich zum neuen 302CUI V8 Motor bekommt der Mustang II neu Stahlgürtelreifen und eine elektronischen Zündung als Standardausrüstung. Optional sind ein grösserer Tank mit rund 10 Liter mehr Inhalt sowie neue optische Ausstattungsvarianten erhältlich.

Es gibt weiterhin die 4 Modellvarianten 2-türiger Hardtop, Ghia, 3 türiger 2+2 und den Mach 1.

Die optischen Änderungen umfassen einen neue Kühlergrill mit grösserem Gitternetz, eine neue Motorhaube und neue Seitenleisten. Zur Aufnahme des V8 Motors musste der Kühler 8cm nach vorne verlegt werden, die Kühleraufnahme wurde entsprechend angepasst, sowie der zweite Achsschenkel und die Längsträger wurden verstärkt.

Der Kühlergrill wurde nach vorne verschoben, so dass er praktisch bündig mit der Front ist, ebenso wurde der vordere Teil der Motorhaube um 1.5 cm angehoben zur Aufnahme des V8 Motors.

Die Ghia-Ausführung bekommt ein neues Opera-Fenster innerhalb der C-Säule und kann entweder mit einem halben oder vollen Vinyldach bestellt werden.

Ein Silber-Luxury-Paket kann exklusiv als Option beim Mustang II Ghia bestellt werden. Diese Option umfasst Aussenfarbe in Silber, abgestimmtes silbernes halbes Vinyldach, Seitenstreifen, eine Mus-tang II Kühlerfigur, sowie ein cranberryfarbiges (weinrot) Velour-Interieur und eine Mittelkonsole.

Zu den Verfeinerung im Interieur gehört ein neues Lenkrad und eine neue am Dach befestigte Kartenlampe, welche Bestandteil des Light-Option-Paket ist. Das luxuriöse Interieur wurde von den 1974 Modellen übernommen, mit Standard Vinyl-Schalensitzen, Velourteppich am Boden und an den Tür-unterkanten, umfassende Instrumentierung mit Tachometer, Tankanzeige, Amperemeter und Temperaturanzeigen. Wallnuss Holzfurnier am Instrumentenpanel, Schalt- und am Handbremshebel.

Der 302 V8 Motor ist nur lieferbar in Kombination mit der 3-Gang Automatic, Servolenkung und Servobremsen. Weitere neue Optionen sind: Druckguss Aluminiumfelgen, ein um 10Liter vergrösserter Tank (Standard bei den V8 Motor) und 195/70 R13 Stahlgürtelreifen.

Das Sportfahrwerk umfasst stärkere Feder, einstellbare Stossdämpfer sowie einen Stabilisator an der Hinterachse.

Es wird Zeit, dass die Mustang-Fans endlich den Mustang II akzeptieren
Mustang Enthusiast – September 2004 By John Clor (It’s Time for Mustangers to Finally Accept the II)

Für alle die einen Mustang besitzen kann es nichts Schöneres geben als ihr wertvolles Pony an einem Mustang- Treffen zu präsentieren, mit all seinen verschiedenen Eindrücken der Mustang-Liebe. Es ist wie ein grosses glückliches Familien-Picknick.

Na ja fast.

Für die Besitzer der zweiten Generation Mustang, ist diese Freude manchmal bittersüss. Dies weil einige Mitglieder des Mustang-Hobbies eine persönliche Geringschätzung haben für alle was mit dem Mustang II der Jahre 1974-1978 zu tun hat – als ob es die lästigen rothaarigen Stiefkinder der Mus-tang-Familie sind. Unabhängig vom persönlichen Geschmack, ist es an der Zeit diese Art von ausschliessendem Denken bei Seite zu legen und die Fakten zum Mustang II sprechen zu lassen, sowie mit den Missverständnisse, von den sogenannte ‚Mustang-Puristen‘ aufzuräumen.

Jede Generation Mustang muss nach deren Verdiensten gemessen werden, und dies im Zusammenhang mit dessen Erfolgen. Alle die den Mustang II herabsetzen wollen, weil er radikal verkleinert wurde verstehen die Dynamik der siebziger Jahre nicht. Für Ford war der Mustang II ‚das richtige Auto zu richtigen Zeit‘.

Als die vergrösserten 1971-1973 Mustang Modelle auf dem Markt waren, endete die Muscle Car Area, die Versicherungsprämien stiegen gewaltig an und die staatlichen Abgasvorschriften erstickten die Leistung aus den alten und grossen V8 Motoren. Der im 73er Mustang eingebaute 250 CUI Reihensechszylinder hatte nur noch 95 PS und der 302 V8 als Standardmotorisierung für den 73er Mach 1 verfügte noch über lediglich 136 PS. Sogar der 351 CUI V8 als Option für den 73er Mustang hat gerade noch 155 PS.

Im Jahr 1971 fiel die Mustang-Produktion unter 150’000 Stück, und die 1972 Produktion war noch etwas mehr als 125’000 Stück. 1973 wurde die Nation geschockt durch eine Energiekrise, verursacht durch das arabische Ölembargo, während die Mustang-Verkäufe durch die wachsende Popularität von kleinen sportliche Import- Coupes stark dezimiert wurden. Eugene Bordinat (Vizepräsident für das Ford-Design zu dieser Zeit) sagte zum Mustang: ‚Wir haben angefangen mit einem Sekretärinnen-Auto und plötzlich hatten wir einen Koloss‘. Aber der ‚Vater‘ des Mustangs, Ford‘s Lee Iacocca, sollte das Problem lösen und verjüngte die Mustang-Marke mit etwas dass er das ‚kleine Juwel‘ nannte.

Der grösste Verdienst des 1974 Mustang II ist der perfekte Zeitpunkt seines erscheinen auf dem Markt, genau wie es der 1965 Mustang auch war. Die Verkäufe erholten sich und mit einer Produktion von fast 400‘000 Stück erreichte der Mustang II 10 Prozent Marktanteil, ein Verkaufsrekord analog zum Verkaufsrekord des ersten Verkaufsjahr des ursprünglichen Mustangs. Es bleibt das sechst-beste Verkaufsjahr aller Mustangs. Viel kleiner und sparsamer als die 1971-1973 Modelle, war der Mustang II 35cm kürzer, 12cm schmaler und 2.5cm niedriger und fast 200kg leichter. (Welcher Sportwagenliebhaber möchte nicht, dass sein favorisierter Sportwagen kleiner und leichter wird, anstelle von grösser und schwerer?)

Obwohl es sich um das einzige Jahr handelte, wo der Mustang II nicht mit einem V-8 lieferbar war, wurde der 1974 Mustang vom ‚Motor Trend‘ Magazin zum ‚Car of the Year‘ gewählt (Der einzige andere Mustang mit dieser Ehre war das 94er Modell).

Ein weiteres Vorurteil gegenüber dem Mustang II ist die Verwandtschaft mit dem Pinto. Dies ist je-doch verwunderlich, da ja auch die erste Generation Mustang auf einem Ford Basis-Modell der damaligen Zeit basierte (Falcon), sowie auch die dritte und vierte Generation Mustang auf Ford Basis-Modellen zu den jeweiligen Zeiten basierten (Fairmont). Technisch gesehen ist die Mustang II Plattform ziemlich unterschiedlich zum Pinto, nur ein paar Chassis-Teile, Radachsen und Bremsscheiben verwendete beide Modelle. Um Gewicht gegeben über dem Pinto zu sparen, wurden die Vorderachsbraugruppen stabiler gestaltet (Diese Aufhängung wurde auch in vielen Hod Rods verbaut). Im Vergleich verwendete die erste Generation Mustang und die Fox- Body Mustangs mehr Falcon bzw. Fairmont Teile als der Mustang II Pinto Teile und niemand störte sich daran.

Schliesslich gibt es noch das Vorurteil, dass der Mustang II über peinlich wenig Leistung verfügt. Aber wenn man dessen Leistung zur damaligen Zeit vergleicht, dann offerierte kein anderes Fahrzeug dieser Klasse so viel Leistung für so wenig Geld. Es stimmt zwar, dass der Mustang II 302 V8 nur 139 PS hat, aber sein Rivale, der schwerere Chevy Camaro hatte nur sechs PS mehr (145) ebenfalls aus einem 302 V8 Motor. Selbst der 350 CUI mit 4-Fach Vergaser im wenig verkauften Z28 hatte nur 185 PS, zu einem Listenpreis von $6‘500.-, der Z28 war damit $2‘300 teuerer als ein Basis V8 Mustang II Coupe, also viel Geld für nur 46 PS mehr. Sogar ‚Smokey and The Bandit’s ‚mächtiger 78er Pontiac Tans-Am mit einem 400 CUI V8 Motor lieferte lediglich 180PS – und war damit eine Hollywood-Performer.

‘Mustang Puristen’ sollten bedenken, dass der Leistunggslevel eines Mustangs nochmals gesunken ist in der Fox-Body Ära, als der 302CUI V8 durch einen 255 CUI V8 mit lediglich 118 PS ersetzt wurde. Und als die Leistung ‚wiedergeboren‘ wurde mit dem 82er Mustang GT, hatte diese 5.0 Liter V8 nur 18 PS mehr als ein 78er Mustang II.

Tatsache ist, dass der Mustang II während seiner Bauzeit jederzeit ein vollwertiges Automobil war, so wie alle anderen Mustangs zu ihren Zeiten auch. Mehr als eine Million wurden verkauft in knapp 5 Jahren. Mit dem Wissen über diese Fakten, einem Gefühl für die historische Perspektive und einer Vorliebe für spezielle Mustangs; gehen sie, wenn sie was wirklich rares sehen wollen beim nächsten Mustang-Treffen an der Boss Mustang Reihe und an den Shelby-Plätzen vorbei und suchen sich einen Mustang II. Sehe sie, damit können die Dinge auf einmal in einem anderen Licht erscheinen.
Hat der 74-78er Mustang II das Zeug zum Klassiker?
Mustang Monthly – December 2005 By Jim Smart (Has the ’74-’78 Mustang II Become a Classic)

Ich schlendere durch das jährlich im Juli stattfindende ‘Mustang Round-Up Bellevue‘ in Washington, als es mir einfällt, dass das erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts in astronomischer Geschwindigkeit vorbei geht. Bald beginnt das Jahr 2006 und glaube sie es oder nicht. Die 70er Jahre sind bereits 30 Jahre her. Der 40. Geburtstag des Mustangs liegt auch bereits 2 Jahre zurück.

Und der Mustang II ist bereits 32.

Die ersten Mustangs wurden zum Klassiker mit 20 Jahren. Wie in aller Welt konnten wir den 20. Geburtstag des 74er Mustangs, welcher vor mehr als einem Jahrzehnt stattfand vergessen? In manchen Kreisen wird der 74-78er Mustang noch als sogenanntes Late-Modell gesehen und nicht als Klassiker. Noch extremer, in manchen Kreisen wird er nicht einmal als echter Mustang angesehen. Aber es gibt eine ganze Menge von legitimen Argumenten für all diejenigen mit einer eingeschränkten Sicht- oder Denkweise. Scherz beiseite, wenn es um den 74-78er Mustang II geht! Der Mustang II ist ebenso ein Klassiker wie es der 65er Mustang mit 30 Jahren war.

Ich bin überzeugt, dass Automobile zum Klassiker werden, wenn sie entscheidende Momente in der Automobilgeschichte beeinflusst haben. Der Status des 65er Mustangs als Klassiker darf nicht unter-schätzt werden, da er in jedem Fall eine Veränderung der Automobilgeschichte verursacht hat. Er kreierte eine Subkultur, welche heute noch so stark ist wie damals im 1965. Das Aussehen ist klassisch und aussergewöhnlich, ein Design, dass die Fantasie und die Herzen von Millionen von Men-schen eingefangen hat, als er damals Mitte der 60er Jahre auf den Markt kam. Menschen aus allen Lebensbereichen kauften sich einen Mustang neu oder gebraucht – während den 60er und 70er Jahren. Wer es sich nicht leisten konnte im Jahr 1964, schnappte sich später einen, nachdem sie Ford‘s Ausstellungsraum verlassen hatten. Andere kauften ihren ersten neuen Mustangs in den 70er Jahren, um das Nachzuholen was sie verpasst hatten in den 60er Jahren. So entstand eine Bewegung und eine Industrie, die in den späten 70er Jahren u.a. auch mit der Gründung dieser Zeitschrift (Mustang Monthly) begann.

Ford‘s zeitloser und sportlicher Mustang hat mehr Menschen berührt als alle anderen Automobile der Geschichte mit Ausnahme vielleicht des VW Käfers. Wussten sie, dass sich Ford bereits zweimal überlegt hat den Mustang aus dem Programm zu streichen? Durch die rückläufigen Verkäufe in den frühen 70er Jahren besann sich Ford erneut auf den Mustang, kurz bevor er beinahe durch den Maverick ersetzt werden sollte.

Der damalige Ford Präsident Lee Iacocca rettete den Mustang, das Auto, für dass er persönlich gekämpft hatte und es zum Marktführer brachte. Er war an der Spitze beteiligt als es um die Umsetzung eines Re- Design für den neuen Mustangs ging, das Projekt hiess damals ‚Arizona‘. Ein treffenderer Namen wäre wohl ‚Phoenix‘ gewesen.

Iacocca’s Anstrengungen zu Beginn der 70er Jahre galten dem kompletten Re-Design des 74er Mustangs. Motor Trend wählt den Mustang prompt zum ‚Auto des Jahres‘. Der komplett erneuerte Mus-tang gewann nicht nur diese Auszeichnung, er übertraf auch alle Absatzerwartungen mit 385‘993 verkauften Einheiten im ersten Produktionsjahr. Er war wie Ford das auch in den Werbekampagnen sagte ‚ Das richtige Auto zur richtigen Zeit‘.

Ist der Mustang II nicht der Klassiker, welchem es zu verdanken ist, dass einer der erfolgreichen Namen in der Ford Geschichte erhalten blieb? Angesicht des grossen Erfolgs des Mustang II zu einer Zeit als Ford den Namen Mustang streichen wollte. Der Mustang II rettete den Namen vor dem Aus-sterben. Er tat aber noch mehr.

Die Leute mochten das Aussehen des Autos und strömten in die Ford Verkaufsräume. Sie schätzten die verbesserte Technik und die qualitative Machart. Der Mustang II hatte wieder die ursprüngliche Grösse und Ausstrahlung. Es war nicht nur das arabische Ölembargo, das den Verkauf so rasch unterstützte. Es war auch das Aussehen des Autos und das Fahrgefühl. Das Gefühl des Käufers, wenn er hinter dem Lenkrad sass und sich das vollausgestattete Armaturenbrett, die Digital-Uhr, die reichlichen Holzverkleidungen und die aufwendigen Türverkleidungen vor sich hatte. Sogar der Basis Mus-tang II war im Innenraum elegant. Die Ghia und Mach 1 Optionen waren noch das Sahnehäubchen auf dem Kuchen.

Der Mustang II ist heute ein Klassiker, den er hat für einen signifikanten Beitrag in der Mustang-Geschichte gesorgt. Er hat nicht nur den Namen Mustang gerettet, sondern inspirierte die Leute einen Mustang zu kaufen in einer Zeit wo man die Zukunftsaussichten als nicht gerade optimal betrachteten.