Mustang Generationen

Mustang Generationen und deren Nicknames
Seit rund 60 Jahren wird der Ford Mustang nun schon produziert. In dieser Zeit liefen über 10 Million Mustangs in 7 Generation vom Band und daher gibt es eine riesige Menge von Modellen. Zur Identifizierung haben sich mittlerweile die nachfolgenden Kategorisierung oder auch Nicknames (Spitznamen) etabliert. Teilweise stammen die Kategorien von Ford selbst (in der Regel basierend auf dem Namen der Fahrzeugplattform) andere wiederum haben sich erst nach Einstellung der Produktion gebildet und sind quasi von der Mustang- Szene zur Unterscheidung so eingeführt worden.

1964-1970
1. Generation ‘Classic’
1. Generation 'Classic' Urmodel

Die ersten Jahrgänge werden rückwirkend als ‚Classic‘ oder auch als ‚First Generation‘ Mustang bezeichnet. Genau betrachtet sind in dieser Kategorie vier verschiedene Modellgeneration enthalten, welche unter dem Blech praktisch alle gleich aufgebaut und konstruiert sind und vom Ford Falcon abstammen.

Der Ur-Mustang wie die Jahrgänge 64-66 auch manchmal bezeichnet werden gaben der ganze Baureihe den entsprechenden Kultstatus u.a. weil davon in knapp 2 Jahren mehr als eine Million verkauft werden konnten (was bis heute ein unerreichter Rekord darstellt).

Die nachfolgenden Jahrgänge 67-70 habe alle noch die klassische Mustangform sind aber zum Teil erheblich grösser in den Dimensionen und verfügen über grössere Motoren mit mehr Leistung. ->mehr

1971-1973
1. Generation ‘Classic’
1. Generation 'BigBody'

Die letzten Jahrgänge der Classic, welche von 1971-73 gebaut wurden sind optisch komplett andere Fahrzeuge. Diese Modelle sind bis Dato in den Dimensionen die grössten Mustangmodelle. Mit ihren riesigen Motorhauben und beim Fastback fast einer quadratmetergrossen Heckscheibe wirken sie unglaublich dynamisch.

Da bei uns damals sehr viele Mach 1 Modelle mit den sehr auffälligen schwarzen Streifen verkauft wurden, wird bei uns diese Kategorie auch einfach ‚Mach 1‘ genannt auch wenn es

gar kein solches Modell ist und es diese Ausführung auch bei anderen Kategorien gab.

Insgesamt wurden von den Classics rund 2.9 Millionen Stück gebaut, wobei der Ur-Mustang mit über 1.2 Millionen am erfolgreichsten war, im Vergleich zu den 71-73 Modellen von denen in drei Jahren noch rund 400‘000 entstanden sind. ->mehr

1974-1978
2. Generation ‘Mustang II’
2. Generation 'Mustang II'

Der Mustang II, wie er auch offiziell von Ford bezeichnet wurde war eine komplette Abkehr vom bisherigen, so folgte auf den grössten Mustang gleich der kleinste Mustang.

Diese Abkehr mag auf den ersten Blick verwundern und wird auch von der Mustangs-Szene fast wie ein Bruch gesehen, so waren lange Jahre nur die ersten Modelle anerkannt alles was danach kam wird erst langsam aufgenommen in der Mustang-Szene.

Für Ford war der neue Mustang jedoch genau richtig, so konnten die Verkäufe fast wieder auf das Niveau der Anfangszeit gehoben werden. Die Zeit verlangte nach einem kleinen und wirtschaftlicheren Fahrzeug, dabei gab es was den Komfort betrifft auch viele Verbesserungen.

Der Mustang II ist abgesehen von seiner Grösse wieder als Mustang zu erkennen, er trägt viele Stilelemente der ersten Generation.

Etwas störend wirken die grossen Kunststoffstossstangen, welche aber zu dieser Zeit alle amerikanischen Fahrzeuge wegen den verschärften Vorschriften hatten.

Auch die sehr schmale Spur und die kleinen 13 Zoll Felgen machen den Mustang II etwas schmalbrünstig (Auch das ist ein Zeitgeschmack der 70er Jahre US-Fahrzeuge).

Für ganz kurze Zeit gab es auch keine V8 Modelle im Programm (Ausnahme Mexiko) während erstmals ein Vierzylinder Motor im Mustang Einzug hielt.

Erstmals gab es auch keine Cabriolets, auch das ein Folge des Sicherheitsdenkens in den USA. Ab 1977 gab es als Ersatz die T-Top Modelle. In vier Jahren wurden rund 1.1 Millionen Mustang II abgesetzt, was fast so erfolgreich war wie zur Anfangszeit. ->mehr

1979-1986
3. Generation ‘FoxBody’
3. Generation 'FoxBody 4-Eye'

Der ‚FoxBody‘ Mustang ist die dritte Mustang Generation, der Name stammt von der verwendeten Fox-Plattform. Das Auto erschien erstmals im Jahr 1979 und überspannt die gesamten 80er Jahre und wurde erst 1993 durch ein neues Modell ersetzt. 

Der FoxBody Mustang ist ungefähr gleich gross wie der Mustang II und ist etwas leichter und damit auch schneller als der Vorgänger. Optisch entspricht der FoxBody mehr dem europäischen Stil mit weniger traditionellen Stilelementen. Erkennbar ist er vor allem an der vollständigen Kunststofffront zu Beginn mit den typischen eckigen Doppelscheinwerfern, welche später durch Einzelleuchten ersetzt wurden. Diese Umstellung fand 1987 statt und stellt quasi einen ‚Modellwechsel‘ innerhalb der Foxbody Ära dar. ->mehr

1978-1993
3. Generation ‘FoxBody’
3. Generation 'Foxbody FL'

Der neue Look ab 1987 stellt für die Mustang-Szene quasi den Styling-Tiefpunkt dar. Mit Ausnahme der etwas speziellen Rückleuchten bei den GT Modellen verfügt der Wagen über keine wesentlichen Stylingelemente mehr, glattflächiger und formneutraler ging es fast nicht mehr (sogar das klassische Mustang- Pferd kam abhanden), was jedoch zu damaligen Zeitgeschmack passte.

Auch das Interieur mit einer aufgesetzten Cockpit Box war weit weg von dem sonst gewohnten Mustang-Cockpit.
Zum Glück blieben bei den sportlicheren Modellen die Recaro-ähnlichen Sitze im Programm.

Mit der FoxBody Ära gab es auch einige technische Anpassungen, so verschwand die bis jetzt vorhandene blattfedergeführte hintere Starrachse, sie wurde neu an Schubstreben geführt und ist mit Spiralfedern ausgerüstet. Motorenseitig gab es zunächst den bestehenden 5.0 Liter V8, dieser Motor wurde bald durch einen 4.2 Liter V8 ersetzt, welcher sowohl hubraummässig wie auch leistungsmässig den Tiefpunkt eines V8 Mustangs darstellte. Zwischenzeitlich war ein 4 Zylinder Turbo der stärkste Mustang (was für eine Vorstellung).

Gleichzeitig mit dem Karosserie-Facelift kam ein neuer V8 mit Einspritzung ins Programm, welche wieder über die sonst gewohnten gut 200PS verfügte.

Insgesamt war die FoxBody Arä die am längsten gebaute Mustang-Generation. In diesen rund 14 Jahren wurde etwas mehr als 2.6 Millionen FoxBody Mustang hergestellt. ->mehr

1994-1998
4. Generation ‘SN95/Fox4′
4. Generation ‘SN95/Fox4′

SN95 bzw. Fox4 war die vierte Mustang Generation. Dieser Mustang baute weiterhin auf der Fox Plattform auf und wurde in relativ kurzer Zeit entwickelt, weil Ford zwischenzeitlich geplant hatte den Mustang mit einem auf dem Mazda MX-6 basierenden Frontantriebs-Coupe zu ersetzen. Die Mustang- Szene schrieb daraufhin massenweise Briefe an Ford, so dass sich das Management entschied weiterhin auf Heckantrieb und V8 Motoren zu setzen.

Der SN95 hat optisch eine völlig andere Erscheinung und ist nur auf den zweiten Blick als Mustang zu erkennen. Mit seiner rundlichen und ausgeprägten Keilform passte er gut in den damaligen Zeitgeschmack und wirkt heute noch recht modern. Einige Details stammten wieder von der Mustang Urform, so die C-Kurve in der Flanke, das Armaturenbrett Design im Style des 69-70 Mustang sowie die Rückkehr des Mustang-Pferds im Kühlergrill. Neu gab es nur noch zwei Karosserieformen Coupe und Convertible, ein Modell mit Heckklappe war nicht mehr lieferbar.

Technisch ging es auch vorwärts, so löste 1996 ein neuer Aluminium-V8 den schon langjährigen Grauguss- V8 ab. Auch der Fahrkomfort wurde weiter verbessert, so kam erstmals ein neu konstruiertes und mehrlagiges Verdeck zum Einsatz was ein riesiger Fortschritt darstellte (Bis dahin war das Verdeck praktisch noch identisch wie bei den 65er Modellen, mit Ausnahme der Glasscheibe). Auch der Kofferraum hatte nur wieder eine brauchbare Grösse (der Vorgänger müsste ja serienmässig mit einer Reling ausgestattet werden, da der Kofferraum so klein war und trotzdem konnte das Verdeck nicht ganz versenkt werden wegen der zu grossen Heckscheibe). 

Auch dieser Mustang war sehr erfolgreich, so wurden in vier Jahren rund 730‘000 Stück abgesetzt ->mehr

1999-2004
4. Generation ‘SN95/Fox4′
4. Generation SN-95 'NewAge'

Der NewEdge Mustang (1999-2004) ist ein Facelift Modell des SN95 Modells. Dabei wurde die bestehende Karossiere dem Zeitgeschmack entsprechend mit neuen Ecken und Kanten versehen. Die Grunddimensionen blieben alle gleich, sowie auch das Interieur wurde nicht verändert.

Leistungsmässig ging es satt bergauf, indem das Leistungspotential des neuen 4.6 Liter V8 ausgeschöpft wurde. Das Cobra-Modell wurde erstmals serienmässig mit einem Kompressor bestückt und leistet damit 395 PS. Dieses Modell verfügte als erster Mustang über eine Einzelradaufhängung anstelle der Starrachse,welcher aber später wieder durch die Starrachse ersetzt wurde.

Auch dieser Mustang war sehr erfolgreich, liefen 809‘000 Stück in 5 Jahren vom Band. ->mehr

2005-2009
5. Generation S-197
5. Generation S-197 'First'

Die fünfte Mustang Generation lief ab 2005 vom Band. Dieses Auto wurde auf der D2C Mustang-Plattform gebaut. Das D bezeichnet die Fahrzeugklasse, die 2 steht für die Anzahl Türen und C steht für Coupe. Als Codename wurde S-197 verwendet.

Das Design des S-197 wird als sogenannter Retro-Look bezeichnet, dabei diente der ‘65 Mustang Fastback als Vorbild. Die Front, das Heck, das C in den Flanken sowie das Dach mit den seitlichen Kiemen wurden von diesem Modell übernommen. Das Interieur wurde dem 67er Mustang entliehen. All diese Styling Elemente wurde auf die heutige Zeit übertragen. Damit eröffnete der Mustang eine Retrowelle für die Muscle Cars, zu der später auch der Dodge Challenger und der Chevrolet Camaro dazu stiessen.

Erstmals seit 1970 kam auch Shelby wieder ins Geschäft, so dass ab 2007 wieder neue Shelby Mustangs angeboten wurden. Alle S-197 wurden nicht mehr bei Ford direkt, sondern bei AutoAlliance in Flat Rock produziert, einem JointVenture Werk von Ford und Mazda.

Das Retrodesign kam sehr gut an und löste ein richtiges Mustang Revival aus. Es wurden davon rund 780‘000 Stück abgesetzt.

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2010-2012
5. Generation S-197
5. Generation S-197 '1. FL'

Seit 2010 gibt’s ein Facelift des S-197 Mustangs. Dabei wurde die Front etwas flacher gestaltet, sowie das Heck umgestaltet, das Interieur wurde leicht angepasst.

Einen richtigen Leistungszuwachs gab es ab 2011, dabei wurde ein neuer 5.0 Liter V8 Motor Coyote genannt eingeführt. Damit verfügt der Standard V8 Mustang nun über rund 410 PS.
Richtige Leistungsexzesse gibt es bei Shelby so gibt’s seit 2012 den Shelby 1000, welcher über 1000 PS verfügt, seit 2013 wurde diese noch auf 1200 PS erhöht.
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2013-2014
5. Generation
5. Generation S-197 '2. FL'

Ab 2013 wurde nochmals ein kleines Facelift durchgeführt, wobei der normale Mustang mehr oder weniger die Front des Shelbys bekam und am Heck ein schwarzer Balken mit integrierten LED-Heckleuchten eingeführt wurde.

Mit einem RubyRed farbigen 2014 GT Convertible feierte Ford am 17. April 2013 den 1 millionsten S-197 Mustang in Flat Rock. Ein komplett neuer Mustang wurde im April 2014 anlässlich der 50 Jahre Feierlichkeiten in Las Vegas vorgestellt. ->mehr

2015-2017
6. Generation S-550
6. Generation S-550 'First'

Pünktlich zum 50-jährigen Jubiläum des Ford Mustangs wurde die sechste Generation präsentiert. Wie schon 1964 führte Ford Marketingaktivitäten für das neue Modell durch und Ford plante zusammen mit dem Mustang Club of America einige Jubiläum Events. Die sechste Mustang Generation sollte seit 1985 endlich wieder offiziell nach Europa kommen. Ein Grund dazu ist sicher, dass vom Vorgängermodell tausende über den Direktimport den Weg zu uns fanden.

Die 6. Generation verwendet die interne Bezeichnung S-550 und wurde weiterhin in Flat Rock, Michigan gebaut. Technisch hat sich einiges geändert, es gab nun für alle Modelle eine neue Einzelradaufhängung für die Hinterachse. Ford hatte diese bereits von 1998 bis 2004 für die Cobra Modelle eingebaut, wechselte dann aber mit der fünften Generation wieder zur Starrachse. Mit dieser neuen Achse erreichte der neue Mustang vor allem im Handlingkurs besser Fahrzeiten.

Zur Auswahl gabs drei Motoren. Im Hinblick auf den Weltmarkt gab es seit 1985 erstmals wieder einen 4 Zylinder Motor. Diesen Ecoboost genannten Motor gabs bereits im Ford Focus, er schöpft aus 2.3 Liter Hubraum und Turbolader 310 PS. Als Basisausführung gab es den bekannten 3.7 Liter V6 mit 300 PS. Der Mustang GT verwendet den Coyote V8 mit 5.0 Liter Hubraum und 435 PS. Es gab ein Schaltgetriebe mit 6-Gängen oder eine 6-Stufen Automatik. ->mehr

2018-2023
6. Generation S-550
6. Generation S-550 'FL'

2018 wurde die sechste Generation einem Facelift unterzogen, dieses Facelift ist Aussen an der Front erkennbar. Hier wurde die Motorhaube 3 cm weiter nach vorne gezogen, was einen schmaleren Lufteinlass und insgesamt eine dynamischere Front bewirkten. Auch die Lampen wurden schmaler gemacht und die unteren Lufteinlässe leicht geändert. Im Innenraum gabs nun ein LED-Cockpit, dass in den bestehenden Armaturenträger eingelassen ist. Der V6 Motor wurde aus dem Programm gestrichen und der V8 Motor leistet nun 460 PS. Die 6-Gang Automatik wurde durch eine 10-Gang Version ersetzt.

Am 8. August 2018 feierte Ford den 10 millionsten Mustang mit einem weissen 2019 GT Convertible. 60 Mustang Fans formten mit ihren Autos die Zahl 10‘000‘000 auf dem Parkplatz in Flat Rock.

Auch vom S-550 Mustang gab es wieder diverse Sondermodelle sowie zwei von Ford hergestellte Shelby Modelle, den Shelby GT-350 und Shelby GT-500. In den letzten beiden Produktionsjahren wurde noch der legendäre Mach 1 wiederbelebt. ->mehr

2024-heute
7. Generation S-650
7. Generation S-650 'First'

Bereits am 14. September 2022 präsentierte Ford die nächste Generation des Ford Mustang anlässlich der North American International Autoshow in Detroit, The Stampede (Ansturm) genannt. Die neue Mustang Generation wird ab August 2023 zu den Händlern rollen.

In den Abmessungen baut der neue auf dem alten auf. Die Karossiere wurde behutsam verfeinert, die Heckpartie mit den sechs Leuchten ist nun eckiger bzw. pfeilförmiger gestaltet. Die Front bekam längere Scheinwerfer und die drei Tagfahrlichter sind nun nebeneinander angeordnet. Mehr angepasst wurde das Interieur, dem allgemeinen Trend folgend bekommt der Mustang nun auch zwei Flachbildschirme als Cockpit. Auf diesem lassen sich neben neuen Bildern auch die klassische Optik des Foxbody Cockpits einstellen.

Technisch bleiben der V8 und der Vierzylinder im Programm. Eine Hybrid oder gar elektrische Version wurde noch nicht vorgestellt.

Als neues Sondermodell wurde der ‚Dark Horse‘ vorgestellt, welcher einen V8 Motor mit 508 PS hat. Dieses Modell enthält Features, die es zu einem Drift Fahrzeug machen und wird auch in verschiedenen Video-Spielen verwendet.

Weiter gab es einen GT3 Mustang, welcher in dieser Rennserie ab 2024 zu Einsatz kommen soll. ->mehr

Autor: Marcel Alder