2004 Reisebericht Nashville
(40 Jahre Mustang)

40th Anniversary of the FORD Mustang in Nashville TN, April15. – 18. April 2004

Reisebericht von 5 verwegenen Mustangern die die Geburtstagsparty vor Ort erleben wollten.

Di. 13.04.2004; Anreise
Pünktlich um 08:30 trafen die Weggefährten Uschi, Moni, Thomas, Peter und ich am Flughafen ein. Die vorgängige Flugreservation von Thomas hat bestens geklappt und die Formalitäten waren schnell erledigt. Nach ca. 10 Stunden Flug und einer problemlosen Landung waren wir gespannt, ob all die „Wahrheiten“ über die Immigration in die USA wohl Wahr seien. Angekommen an der Schalterhalle, „bewaffnet“ mit all den notwendigen Dokumenten und Formularen, waren wir über die kurzen Warteschlangen hoch erfreut. Doch nach über 1 Std. Wartezeit war ich mit meinen Nerven nahezu am Ende und nur gutes Zureden konnte schlimmeres verhindern.
Aus Erfahrung von früheren Jahren, haben wir einen Upgrade bei Hertz für einen grösseren Wagen, einen Lincoln Navigator schnell angenommen. Leider hatte der Navigator, trotz der immensen Aussendimensionen nur einen „kleinen“ Kofferraum, sodass wir uns auf dem Platz für einen Ford Expedition zwar mit denselben Aussenmassen, aber besserer Sitzaufteilung und dadurch grossem Kofferraum, entschieden. Nach 2 Stunden Fahrt erreichten wir Rome in Georgia, der Stadt, in der Thomas vor ca. 6 Jahren gelebt und gearbeitet hatte. Dank seinen vorzüglichen Ortkenntnissen war die Unterkunft und das Steakhouse schnell gefunden. Die Speiskarte verführte mich, nach der langen Reise allzu hungrig, zu allerlei „Häppchen“ die zum Schluss mein Fassungsvermögen übertrafen und ich vor dem Steak kapitulieren musste.
Mi. 14.04.2004; Der Mustang 2004, das 40th Anniversary Modell
Ausgeruht und voller Tatendrang wollten wir nun die ersten Mustangs sehen. Thomas führte uns zu der Ford-Garage, bei der er seinerzeit seinen Mustang, den er hier in den USA gekauft hatte, warten liess. Wir wurden überaus freundlich Empfangen und nach kurzer Zeit waren wir in „Benzingespräche“ vertieft. Auf dem Vorplatz konnten wir dies neuen 40th Anniversary Modelle hautnah erleben und auch probesitzen. Alle haben schnell ihr Lieblingsmodell gefunden, mangels der nötigen Ressourcen jedoch, nur die Embleme bestellt.

Die Fahrt nach Nashville führte uns an Chatanooga vorbei, der Herkunftsstadt des Songs „Chatanooga Choo Choo“. Die historischen Züge fahren nicht mehr, sind leider nur etwas notdürftig restauriert worden und dienen heute als Hotelzimmer und Restaurant.

Die neue CD von Thomas mit den Redneck Witzen, passte hervorragend zu der Umgebung, die uns durch die in den Südstaaten typischen Siedlungen führte. Da waren diese Fertighäuser, die man in zwei Hälften auch auf den Schwertransportern auf der Highway sieht, mit dem privaten Autofriedhof im Hinterhof. Im Gegensatz dazu sind die herrschaftlichen Südstaatenhäuser von einem einmaligen bezaubernden Charme, mit den einladenden Schaukelstühlen auf der Veranda, die nur in dieser Gegend anzutreffen sind.

Auf dem Parkplatz unseres Hotels in Murfreesboro stach uns ein schön restaurierter 69er Mach1 ins Auge. Der Besitzer erzählte uns von seiner über 8-stündigen Anreise aus Chicago, die sein Stang in forschem Tempo anstandslos bewältigte.
Do. 15.04.2004; Der erste Showtag
Vom Hotel aus, sahen wir schon die ersten Mustang-Convoys auf dem Highway und der Puls schnellte von „idling“ auf „fast“. Nun nichts wie hin, aber wo hin? Unser GPS kannte die Superspeedway von Nashville nicht, sodass wir über einen kleinen Umweg die grosszügige Anlage erreichten. Schon auf dem arkplatz konnten wir sehr deutlich vernehmen, dass da auch Mustangs bewegt und nicht nur ausgestellt wurden und unser Puls stieg von „fast“ auf „really fast“. Gleich nach dem Eingang präsentierte sich uns mit den originalen 68er CobraJet Drag Cars ein Mustang Leckerbissen erster Güte. Und nur einige Meter weiter präsentierte sich uns der Star der Ausstellung, der Mustang der neuesten Generation. Das neue Modell finde ich sehr gefällig und erinnert mich stark an den 67er Shelby. Für eine Familie ist er etwas klein geraten, aber Moni meinte, dies wäre bei uns dann das Frauenauto und für sie sei er ideal. Somit weiss ich ja, was ich zu tun habe . . .

Neben den vielen Zubehörständen der grossen Aftermarket-Firmen waren alle Mustang-Edelschmieden wie Saleen, Roush Racing, Steeda und natürlich Carol Shelby, der den 66er GT350 als GT350S (alte Schale und neue Technik) neu auflegt, vertreten. Wir nutzten die Gunst der frühen Stunde und machten uns als erstes bei den vielen Gebraucht- und NOSTeilehändlern auf Schatzsuche. Die Wunschliste hatten wir ja zuhause minutiös zusammengestellt. Zum Glück leide ich nicht an einer Herzschwäche, hätte ich doch ernsthaft um meine Gesundheit fürchten müssen, als ich die Preisvorstellungen der Händler für einige meiner gesuchten Teile erfuhr. Für einen schönen NOS 69er Grill mit Chromlippen sollte ich 600 US$ und für eine Deluxe-Radioabdeckung 140 US$ hinblättern. Nachdem ich wieder Luft gekriegt habe entschied ich mich, anstelle einer Neuanschaffung zur Restauration meiner originalen gebrauchten Teile.

Einige Meter weiter stach mir ein gebrauchter, nicht revidierter 428 SCJ Short block aber mit Zylinderköpfen in die Augen. Schon etwas abgehärtet was die Preise anbelangt wagte ich die Anfrage, die mit coolen 5’500 US$ quittiert wurde. Ich dachte mir, den wird er zu diesem Preis sowieso nie los und beschloss, am Sonntag Nachmittag vor Showende zurückzukehren. Schon am Samstag Mittag bemerkte ich, falsch gedacht, der Motor war weg. Die Auspuffkollektoren für einen 428CJ und einen Satz Halter für den Ölkühler liess ich mir dann nicht entgehen und schleppte die Mordsdinger, mit immer länger werdenden Armen, zu unserem Auto. Nicht nur ich bin fündig geworden, sodass sich unser Kofferraum allmählich zu füllen begann. Es war ein guter Entscheid mit dem Ford, anstelle des Lincoln auf die Reise zu gehen! Beim Bier im Hooters wurden die gesammelten Eindrücke nochmals besprochen und die Jagdstrategie für die nächsten Tage festgelegt.
Fr. 16.04.; Downtown Nashville
Da der Besucherandrang am Donnerstag noch nicht allzu gross war und noch nicht alle Mustangs und Teilehändler auf dem Platz waren, beschlossen wir, am Freitag, anstelle der Mustang Show, Nashville einen ersten Besuch abzustatten. Das war für mich absolut optimal, da mein Herz neben Mustangs auch noch für alte Strom-Gitarren, ihr wisst schon FENDER, GIBSON, GRETSCH . . . . und vor allem deren Bässe, schlägt. Internet sei dank, habe ich zuhause mit Gruhn’s Vintage Guitars, ein Gitarrenpapst wie bei den Mustangern Bob Perkins, schon die richtige Adresse in Nashville Downtown gefunden. Da hingen sie alle in Reih und Glied, die Strats, Teles, Les Pauls, ES-335er, Precis, Jazz Bässe, alles was das Herz begehrt und viel, viel mehr als die Kreditkarte hergibt. Meine Wahl ist schon vor der Abreise auf einen 1983er STEINBERGER L2 Bass gefallen, der glücklicherweise noch da war. Nach kurzem anspielen, das Handling der etwas gewöhnungsbedürftigen Bauform fiel mir noch etwas schwer, war mir klar, der kommt mit mir in die Schweiz! Besten Dank für die Geduld an den Rest der Truppe.

Nach dieser ersten grossen „Anstrengung“ sind wir den verlockenden Tönen aus einer Bar erlegen und sind bei dem legendären und geschichtsträchtigen Tootsies eingekehrt. Schon um 11 Uhr morgens gab die 1-Mann Band sein Bestes und unsere ausgelassene Stimmung verleitete uns zu 2 Runden Bier, noch vor dem Mittagessen. Im Hard Rock Cafe wurde unser Hunger vorzüglich gestillt und die Show der Kellner war zudem unterhaltsam. Nun waren wir für Shopping gerüstet und die Souvenirläden wurden durchforstet. Moni fand in einem der grossen Westernshops ein paar schön verzierte Westernboots zu einem fairen Preis. Da der Kofferraum noch genügend Platz bot, beschlossen wir, zur 1-Mile Shopping Mall in der Nähe des Oprylands zu fahren. Als absolute Highlights, natürlich nur aus Sicht von Thomas und mir, waren die NASCAR Rennsimulatoren in unserem Interesse. Da auch Thomas einen Ford Thunderbird als Rennfahrzeug gewählt hatte und in unserem Rennen dritter geworden ist, musste meine (sau)mässige Rangierung wohl eher dem Fahrer und nicht dem Material zugeschrieben werden. Vom NASCAR Fieber gepackt war unser Entscheid vor dem IMAX-Kino schnell klar, dass wir auch noch den NASCAR-Film, in IMAX-Grösse und in 3D, unbedingt sehen wollten. Ein unvergleichliches Erlebnis, mitten drin, im Bild und Sound! Es fehlte nur noch die Querbeschleunigung und der Geruch von Benzin und Gummi. Uschi, Moni und Peter hatten zwischenzeitlich noch eine Meile Shopping-Mall abgeklappert. Nach einem reichhaltigen Nachtessen im Country-Style und einigen Fingerübungen auf meinem neuen Bass, hat mich dieser Tag endgültig geschafft.
Sa. 17.04.2004; Der grosse Tag
Schon am Samstag Morgen präsentierte sich uns ein Feld von ca. 3000 Mustangs aller Jahrgänge und Ausführungen. Ausgerüstet mit Digitalkamera mit vollen Akkus und leerem Speicherchip, standen die „Trailer-Queens“ im Zentrum meiner Aktivitäten. Schnell war der Speicherchip voll, die Akkus leer und ich in Sorge, wo ich nur die Zeit hernehmen sollte, um all diese Detailarbeiten an meinen Mustangs vorzunehmen. Als ich den Undercarriage eines BOSS351 genau inspizierte, kam mir der bekannt vor. Ich hatte doch vor 10 Jahren, am 30jährigen in Charlotte, genau dieselben Fotos schon einmal geschossen. Als der Besitzer mich ansprach, löste sich das Rätsel. Er erkannte mich wieder als den Schweizer mit dem 351er Boss. Leider erinnerte ich mich aber nur noch an das Auto, dieses hatte sich während den letzten 10 Jahren und mit den 700 Meilen nicht verändert, was man vom Fahrer . . . . kein Kommentar!

Lautes Donnern grollte über uns, etwas seltsam bei strahlendem Sonnenschein und über 30 Grad im Schatten. Yeah! TRANS-AM Time! Auf dem Rundkurs der eine halbe Runde auf dem Oval und eine Infield Strecke beinhaltete, starteten ca. 15 SCCA BProduction Shelbys der Jahrgänge 65 und 66 zur Aufwärmrunde. Kaum war das Pace Car von der Strecke schossen diese absoluten Raritäten mit Vollgas auf die Steilwandkurve des Ovals. Zu zweit nebeneinander und voll im Drift wurde um jeden Inch gekämpft und weder Mann noch Material geschont, was ein 65er R-Shelby (ja, einer dieser legendären 36) mit einem Schaden im Antriebsstrang nach einer Runde quittierte. Mein Puls an der Red Line! Das zweite Rennen war die Klasse meiner absoluten Lieblingsmustangs. Ca. 12 TRANS-AM Boss302 Mustangs der Jahrgänge 69 und 70 duellierten sich mit 3 TRANS-AM Mustangs von 1968. Der grobe Sound der offenen Auspuffanlagen, der süsse Geschmack von heissem Getriebeöl und full action auf der Piste war Racing pur! Raum und Zeit waren vergessen und mein Puls definitiv über der Red Line!

Für Samstag Nacht hatte Thomas im Sheraton in Nashville Downtown gebucht. Nur ein kleiner Fussmarsch entfernt und wir waren mitten im Vergnügungszentrum, mit all den Music-Bars. Dass Cowboy Boots jedoch besser zum Reiten oder Fahren als zum marschieren geeignet sind, musste Thomas schmerzlich erfahren.

Nach Food im Southern Style, da war aber Würze drin, landeten wir wieder im Tootsies, diesmal in der grösseren Konzert-Bar. Eine junge Band spielte mitreissenden Country-Rock auf sehr hohem Level mit mehrstimmigen Gitarrenlicks und Gesang. Nur der etwas in die Jahre gekommene Bassist lehnte sich etwas gelangweilt an die Wand und spielte seinen Part locker, wie von einem anderen Stern. In den frühen Morgenstunden verabschiedete sich die Band mit einem Elvis Song, bei dem alle anwesenden Mädels auf die über 20 Meter lange Bar gehievt wurden und mit dem Sänger mitsangen und mittanzten.
So. 18.04.2004; Charlie Daniels Band
Als Höhepunkt für den Sonntag war das Konzert auf der Speedway der Charlie Daniels Band, den Südstaaten Ikonen, vom Mustang Club of America vorgesehen. Den Drive, den dieser fast 70jährige Bandleader mit seiner Fiddle oder der Gitarre auf die Bühne legte, lässt manche Band der jüngeren Generation alt aussehen. Nach vielen Ehrungen, Burnout Contests und Konzert war um 4 Uhr Nachmittags auch für uns Schluss, leider ohne den 428 SCJ Short block, aber mit vielen Eindrücken und positiven Erinnerungen.

Auf dem Platz wurden die ersten Pläne für das 50jährige geschmiedet, das wir wieder mit den eigenen Autos besuchen wollen. Auf der Fahrt zurück nach Rome wollten wir uns an einer Tankstelle noch mit Bier versorgen, damit der allabendliche Schlummertrunk auf dem Tailgate des Ford Expeditions nicht ins Wasser fiel. Die kritischen Blicke vom Kassier und eine grosse Eisenstange vor demKühlschrank konnten Peter nicht davon abhalten, sich ein Six-pack zu schnappen und zur Kasse zu tragen. Dort wurde er sehr bestimmt darauf hingewiesen, dass am Sonntag kein Bier verkauft würde und das Six-pack verschwand in windeseile unter der Ladentheke. Wo sind wir denn da gelandet?
Mo. 19.04.2004; Shopping
In Rome besuchten wir die Firma Suhner, bei der Thomas vor 6 Jahren gearbeitet hatte. Wir wurden sehr freundlich empfangen und wie in den Südstaaten üblich, hatte man sich für uns Zeit genommen, sodass wir viele „Neuigkeiten“ erfuhren. Da wir für den nächsten Tag einen Grosseinkauf bei Mustangs Unlimited geplant hatten, kam uns das Angebot, die grösseren Teile in eine Kiste zu legen die in den nächsten Tagen Richtung Schweiz spediert würde, gerade recht. Dies löste das Rätsel von Peter und mir, wie wir wohl 3 Satz Blattfedern im Handgepäck nach Hause bringen könnten.
Zu unserer Freude hatte die Ersatzteilbestellung vom vorigen Mittwoch bei der Ford Garage bestens geklappt und all die Teile und 40-Jahr Embleme konnten abgeholt werden. Heimlich dachte ich mir, ich hätte doch gleich den ganzen Mach1 mit Alufelgen, Shaker Hood und all den anderen Goodies bestellen sollen. Für die Raucher unter uns, Uschi Thomas und Peter, waren diese Zwischenstopps sehr willkommen, konnten sie sich ihrem Laster frönen. Etwas schwieriger wurde es mit der Espressofraktion. Es dauerte bis zu diesem Tage der Reise, bis wir einen anständigen Espresso fanden, der den nötigen Schub für Uschi produzierte um den kleinen Nachmittagsdurchhänger zu überbrücken oder eine Tagesanlaufschwierigkeiten behob.
Di. 20.04.2004; Mustangs Unlimited
Nach Espresso und Raucherpause in Atlanta bei Mustangs Unlimited in dem schönen neuen Gebäude angekommen zückten wir unsere Einkaufslisten. Leider war die Gangart etwas gar southern mässig langsam, sodass unsere Geduld arg auf die Probe gestellt wurde. Bei mir kamen wieder die gleichen destruktiven Gedanken wie bei der Immigration vor sieben Tagen! Auch waren wir uns nach der Bestellung nicht sicher, ob die Bedienung schon einen Mustang in Natura gesehen hat, oder ob sie nur den Partskatalog lesen kann. Als erster bekam Peter seine bestellten Teile zur Ansicht, die ihm aber nur ein ungläubiges Staunen entlocken konnten. Die Qualität der Teile war schlichtweg miserabel, sodass Peter mit grosser Enttäuschung und etlichen bissigen Kommentaren, den grössten Teil der Bestellung wieder zurück gab. Da ich vor allem mechanische Teile wie Bremszylinder orderte, blieb mir diese negative Erfahrung erspart. Absolut enttäuscht brachten wir nur einen kleinen Teil der vorgesehen Teile zur Spedition von Suhner. Von seiner Aufenthaltszeit her, kannte Thomas noch einen grossen Western-Store, der sich als absoluter Glücksfall entpuppte und die Enttäuschung vom Morgen linderte. Auf einer Fläche von ca. 500 m2 fand man/frau alles was ein echter Cowboy/girl ausmacht. Boots von Tony Lama, Hats von Stetson, Belts, Buckles, Jeans, Western Hemden, alles in hervorragender Qualität und unglaublicher Auswahl. Plötzlich ruft jemand nach seinem Kind in schönstem schweizerdeutsch. Selbst in der verlassensten Ecke der USA ist man vor Schweizern nicht sicher. Aber ihren Entscheid in die Südstaaten der USA auszuwandern, kann ich gut verstehen.
Der doch etwas überdurchschnittliche Durst unseres Ford Expeditions zwang uns zu einem Tankstop mit integrierter Raucherpause. Unsere flotten Sprüche bezüglich rauchen bei der Tankstelle bekamen plötzlich einen realen Bezug, als wir auf dem Parkplatz eine dunkle Rauchfahne erblickten. Wenige Augenblicke später stand ein älterer und etwas vernachlässigter Pontiac (um einen Ford wäre es aber schade gewesen) in hellen Flammen. Aus der Ferne hören wir schon die Sirenen der Feuerwehr als mit einem lauten Knall der erste Reifen dem heissen Inferno nicht mehr stand hielt. Glücklicherweise wurde dabei niemand verletzt.

Ein kräftiges Steak zum Abendessen sollte uns für letzten Tag stärken. Damit kein freier Platz in den Koffern und Taschen verschenkt wurde, machten wir am letzten Abend in den Hotelzimmern die grosse Auslegeordnung. Bald fand ein reger Teiletourismus statt, bis jedes Ding den optimalen Platz gefunden hatte. Als wahrer Künstler in dieser Disziplin, gepaart mit der Erfahrung von einigen Trips nach Carlisle, löste Peter diese Herausforderung meisterhaft. Ich glaube in all seinen Koffern wurde kein Kubikzentimeter Luft transportiert.
Mi. 21.04.2004; Heimreise
Auf dem Weg zum Flughafen wusste Thomas noch ein Einkaufscenter mit einem guten Sportshop. Ich hatte nicht mehr gedacht, dass ich noch einen richtigen American Football aus Leder finden würde. Meine Footballkollegen werden sich nun freuen, mit einem schönen neuen Ball spielen zu können. Nach einigem hin und her, entschloss sich Peter (Sternzeichen doppelte Waage) nun doch noch, einen zusätzlichen Rolli aus dem Sonderangebot zu erstehen.

Auf dem Flughafen hatten wir uns als kleine Gruppe ausgegeben. Die Idee von Peter war Gold wert, denn wir wurden an einem Spezialschalter sehr speditiv abgefertigt. Wir waren sehr gespannt, wie die Reaktionen beim Security Check ausfallen würden. Gelangweilt starrte die Crew auf den Bildschirm, aber als meine grosse Eishockey-Tasche mit den Auspuffkollektoren durchleuchtet wurde kam sofort Bewegung in die Mannschaft. Ungläubig wurde ich gefragt, ob das meine Tasche sei und was das für Teile seien. Um den Inhalt besser prüfen zu können wolle eine zierliche Dame die Tasche auf einen Tisch heben. Bei diesem Versuch schien aber eher die Dame unter dem Tisch zu verschwinden als die Tasche auf denselbigen zu gelangen. Kein Wunder, war doch das Gewichtsverhältnis von Tasche zu Dame nahezu eins zu eins. In Zürich angekommen überquerten wir die Zollgrenze mit der grössten Unschuldsmiene durch das grüne Gate. Hätte fast alles geklappt, doch den amtlichen Spürnasen war Peter als Alleinreisender mit den 3 grossen Koffern allzu suspekt. Er wurde gefilzt! Zum Glück hatte er den Flug zur Vorbereitung dieser Situation genutzt und alle seine Belege ( . . . oder alle die er zeigen wollte? . . . bei mir wäre das Disaster aber schön losgegangen!) griffbereit. Somit wurde auch diese letzte Hürde bravourös genommen. Freudig empfangen vom heimische Empfangskomitee, schmiedeten wir schon die Pläne für das 50jährige Jubiläum.

Ich danke Thomas und Peter herzlich für ihre Vorarbeiten und kann Thomas als kundigen Reiseführer für die Südstaaten und Redneck-Kenner bestens weiterempfehlen 😉 . Es hat Moni und mir unheimlichen Spass bereitet, das 40jährige Geburtstagsfest des Mustangs mit dieser kurzweiligen Gruppe zu feiern. Take care und bis 2014.
Autor: Fredy von Moos