Kaufberatung - Elektrik

Die 12V-Anlagen der Mustangs gelten als sehr robust und wenig anfällig. Der grösste Feind sind/waren die Besitzer selbst. An vielen Fahrzeugen wurden zusätzliche Radios, Lampen, Hupen und weiteres mehr oder weniger nützliches Zubehör installiert. Bei solchen Einbauten wurden die Kabelbäume oft hemmungslos zerschnippelt, was heute zu Kontaktschwierigkeiten, elektrischen Ausfällen oder Kurzschlüssen führen kann. Bisweilen waren auch CH-Zulassungsvorschriften dafür verantwortlich, dass Zuleitungen zu Lampen geändert oder unbürokratisch “durchgeknipst” wurden. Beim Kauf checken, ob alle elektrischen Systeme arbeiten. Wer Flickwerk nicht mag – es sind viele der Kabelstränge zumindest bis zum Modelljahrgang 1968 neu erhältlich. Allerdings vergleichsweise teuer.

Ein klassisches Problem zieht sich durch sämtliche Baujahre hindurch: der Lichtschalter. Ein defekter oder überlasteter Lichtschalter verursacht “Blinklicht” – will heissen: die Beleuchtung fällt ohne Vorwarnung komplett aus. Sobald sich der Schalter abkühlt, funktioniert auch das Licht wieder. Sehr unpassend bei Nachtfahrten. Drei Gründe sind möglich:
  • Alterung der Kabel, verbunden mit erhöhtem Widerstand (sehr selten).
  • Ein Besitzer hat die Scheinwerfer anstelle der originalen und nicht sehr effektiven Sealed Beam mit Halogen-Leuchten aufgerüstet. Es fliesst mehr Strom und der überlastet den Schalter. Wenn das Teil schon ein gewisses Alter aufweist, kommt es zu unfreiwilligem Blinklicht.
  • Der Schalter quittiert seinen Dienst altershalber. Meist funktioniert dann auch die (dimmbare) Instrumentenbrettbeleuchtung nicht mehr.
Die Schalter sind jedoch problemlos und relativ kostengünstig als Ersatzteil erhältlich. Der Wechsel dauert mit entsprechendem “know how” keine 10 Minuten. Wer auf Halogenlicht umbaut, sollte den Einbau eines zusätzlichen Steuerrelais einplanen. Damit ist das Problem definitiv erledigt.

Die meisten anderen Störungen sind auf korrodierte Anschlüsse zurückzuführen. Etwas Schleifpapier und Kontaktspray genügen meist schon.

Bei Autos mit werksseitig eingebautem Drehzahlmesser führt der ganze Zündstrom über das erwähnte Instrument. Bei allfälligen Problemen mit der Zündung (selten) sollte auch ein Kabelunterbruch/Wackelkontakt in dieser Gegend in Betracht gezogen werden.

Die Tankuhr zeigt bisweilen etwas ungenaue Werte an. Bis sich der neue Besitzer an deren Eigenheiten gewöhnt hat, sollte er einen gefüllten Benzinkanister mitführen. Bleibt die Uhr auch bei vollem Tank auf “leer”, ist mit grösster Wahrscheinlichkeit der Schwimmer am Tankgeber vollgelaufen. Ersatz ist problemlos erhältlich.

Wer sich für einen der seltenen 67/68er Mustangs mit “deluxe convenience lights” interessiert (Zusatzwarnlicht für Benzin, Gurten, Handbremse, Tür offen) kontrolliert besser deren Funktion. Fehlende Teile sind nur sehr schwer und entsprechend teuer zu beschaffen. Man kann allerdings auch gut ohne die Anzeigen leben…