Geschichte Shelby S-197

Die Geschichte des Shelby basierend auf der 5. Mustang Generation S-197 aufbaut (2005 bis 2014)

Die Jahre dazwischen (1970-1983)
Am Schluss des Modeljahres 1970 war der Shelby Mustang nur noch ein Schatten des ursprünglichen Rennmodells von 1965. Er hat sich in einen luxuriösen Gentlemen Express verwandelt, zwar bestückt mit sportlichen Ambitionen aber weit entfernt von einem Sportwagen. Eine Zeit lang konnte man noch (fast) neue Shelby Mustangs kaufen, aber dann war das vorbei. Wie wir alle wissen bleibt der Wert eines leistungsfähigen Autos erhalten, vor allem wenn hohe Benzinpreise, Sicherheitsvorschriften und Abgasvorschriften verhindern, dass neue solche gebaut werden können. Es bleibt nur die Möglichkeit die bestehenden zu reparieren und zu verkaufen.

Und so begann das Shelby Phänomen. Besitzer von guten Shelbys wissen, dass sie diesen nicht gegen etwas neueres und besseres Eintauschen können und so behielten sie diese Fahrzeuge. Die Nachfrage nach gebrauchten leistungsgesteigerten Autos stieg, speziell die Nachfrage nach gut erhaltenen und originalen Fahrzeugen. Es ging nicht lange erreichten die von 1965 bis 1970 gebauten Shelbys Kultstatus und wurden zu einem Sammlerauto. Die alte Weisheit, dass ein Auto mindestens 25 Jahre alt sein muss bis es zum Sammlerauto wird stimmte nicht mehr. Bereits 1975 suchten Leute frühe Shelbys und zahlten den damaligen Neupreis dafür. Und die Glücklichen die einen solchen Shelby fanden schlossen sich mit anderen Besitzern zusammen. Autoclubs wie der Shelby American Automobile Club (SAAC) wurden gegründet.

In diesen Vor-Internet Tagen war es nicht einfach richtige Informationen, Ersatzteile ja sogar ein Shelby T-Shirt zu kriegen, die Leute mussten sich an Events treffen um sich austauschen zu können. All dies stärkte den Zusammenhalt der Shelby Gemeinschaft, die sich für die Sammlerfahrzeuge einsetzte. Daraus entstand schon früh das sogenannte SAAC Shelby Register, welches anhand der Seriennummer die Fahrzeuge und die Halter festhielt. Diese heute unbezahlbaren Informationen stellen sicher, dass Fälschungen und auch nicht originale Umbauten ermittelt werden können. Keine andere Auto-Fangemeinschaft verfügt über eine solch gute Informationsbasis. Das Register dient quasi als Wachhund für die Identität aller noch vorhandenen Shelbys von 1965 bis 1970.

Während dieser Zeit widmete sich Carroll Shelby anderen Projekten, aber eine kleine Flamme für Automobile brannte stets weiter in ihm und das ist gut so. Rund 13 Jahre nachdem der letzte Shelby die Produktion verlassen hatte, war das bekannteste Produkt von Carroll Shelby das ‚Shelby Chilli Mix‘.
Carroll Shelby bei Chrysler (1983 bis 1994)
Als 1983 neue Shelby Automodelle wieder verfügbar waren, waren das mit wenigen Ausnahmen ziemlich unspektakuläre Fahrzeuge. Shelby folgt Lee Icacocca zu Chrysler und brachte dort von 1983 bis 1994 u.a. den Shelby Charger, den Dodge Omni GLH ‚Goes Like Hell‘ (ein Simca Horizont), den Chrysler Daytona Shelby und den CSX, alles Frontantriebsfahrzeugen heraus. Shelby gab noch den Anstoss für die Entwicklung der Dodge Viper, welche viele als würdigen Nachfolger der echten Cobra sahen.
1983 Dodge Shelby Charger
Shelby Series 1 (1999 – 2003)
1999 Shelby Series 1
Nach Dodge mit der Viper versuchte Caroll Shelby seine eigene Version einer modernen Cobra zu bauen. 1994 begann die Entwicklung des Shelby Series 1 mit dem Ziel der Fertigstellung bis 1998. Aber die Welt in den 90er war einiges anders als noch die Welt in den 60er Jahren. Produktionsvorschriften und politische Unstimmigkeiten verzögerten das Projekt. Trotzdem fand Carroll Shelby der als Legende gilt, rasch Käufer, welche bereit waren eine Summe von $85‘000 für den Basispreis zu zahlen, ohne das Auto zu sehen. Später stieg der Preis auf $98‘000, dann auf $113‘000 bis zum Schluss auf $140‘000. Danach warteten die Käufer ein Jahr auf die Auslieferung, die ersten Käufer verlangten deshalb das Geld zurück. So bekam der Shelby Series 1 bereits einen schlechten Ruf bevor er überhaupt ausgeliefert werden konnte. Die Leistungsfähigkeit lag bei den versprochenen Werten von 12.8 Sekunden für die Viertelmeile und 4.4 Sekunden von 0 auf 60 Meilen/Stunde. Eine Reihe von Autos wurden zwar ausgetestet es blieben aber einige mechanische Fehler erhalten. Shelby lieferte 1999 trotz diesen Mängeln die erste Produktions-Serie 1 Modelle aus. Bald gab es auch eine aufgeladene Version zu einem Basispreis von $180‘000.-. Bis zum Produktionsende im Jahre 2003 wurden knapp 250 Fahrzeuge hergestellt.
Shelby Cobra Concept und Shelby GR-1 Concept (2004 – 2005)
Obwohl die Series 1 Modelle schon eine Menge zu bieten hatten, erkannte Shelby dass es besser und erfolgreicher ist, wenn er seine Fahrzeuge mit einem etablierten Hersteller als Partner entwickelte. Das brachte ihn wieder zurück zu Ford. Das erste Zeichen, dass Ford und Shelby wieder zusammenarbeiteten kam in der Form eines Cobra Concept Cars, einer modernen Interpretation der originalen 427 Shelby Cobra, welches 2004 an der Detroit Auto Show der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Die Idee war ein reines Leistungsfahrzeug ohne Klimaanlage, elektrische Fensterheber und auch ohne Radio herzustellen. Shelby fasste es in einer Ford-Broschüre wie folgt zusammen: ‚Eine massiver Motor in einem schlanken und leichten Auto‘.

Der V10 Frontmotor entstand, indem dem bestehenden 4.6 V8 Motor zwei weitere Zylinder zugefügt wurden und dieser somit über 6.4 Liter Hubraum verfügte. Es war ein Kunststück die 10 Weber Ansaugtrichter aus der Motorhaubenhutze ragen zu lassen, welche gleichzeitig die Drosselklappen und die Multipoint Einspritzdüsen abdeckte. Der Motor verfügte über 605 PS, welche über ein Sechsgang-Getriebe auf die Hinterachse geleitet wurden. Im nächsten Jahr zeigte Ford den Shelby GR-1 Concept ein Tribut an Shelbys 1965 Cobra Daytona Coupe. Es basierte technisch auf dem identischen Chassis wie das Cobra Concept Car und verfügte über denselben 605 PS starken 6.4 Liter V10 Motor. Die Bezeichnung GR-1 für ‚Group Racing‘ stammt von Ford, der GR-1 wurden als Designstudie am Concours d’Elegance im August 2014 in Pebable Beach der Öffentlichkeit vorgestellt. Der GR-1 verfügte über die gleiche Anziehungskraft wie das legendäre Daytona Coupe, es war aber lediglich als Concept Car gedacht. Die Shelby Fangemeinde musste weiterhin auf ein attraktives Serienmodell warten.
2004 Shelby Cobra Concept 'Daisy'
2005 Shelby GR-1 Concept
Ford GT Supercar (2005)
2005 Ford GT Supercar
Die Concept Cars waren nur Showfahrzeuge, das Fleisch im ‚Shelby – Ford‘ Sandwich ist aber ein neuer Shelby Mustang oder besser eine Serie von Shelby Mustangs. Dafür musste aber eine alte Fehde zwischen Carroll Shelby und Edsel Ford II aufgehoben werden, was dem Auto Journalisten William Jeanses gelang, welcher die wahre Zusammenarbeit von Ford mit Shelby wieder ermöglichte. Das erste Produktionsfahrzeug, welches Shelbys Handschrift trägt, ist das nur in geringer Stückzahl gefertigte Ford GT Supercar, aber alle wussten, was die Welt wirklich wollte war ein Shelby Mustang. 2005 wurde die Entscheidung getroffen einen neuen Shelby GT500 zu bauen.
Modelljahr 2006 (Erstes Produktionsjahr)
Shelby GT-H Coupe
Aber bevor der GT500 auf die Strasse kam, wurde unerwarteter Weise ein neuer Shelby GT-H präsentiert. 40 Jahre nach der Lancierung des 1966 GT350 Hertz, tat sich Shelby wieder mit dem Autovermieter Hertz zusammen und lancierte den 2006 Shelby GT-H Mustang. Es war ein perfektes Tribute Car für das originale Shelby ‚Rent-A-Racer‘ Programm des Mietwagen Giganten Hertz. Aus Standard GT Fastback Mustangs baute Shelby Automobiles in Las Vegas 500 speziell umgebaute GT-H Modelle für Hertz. Alle waren schwarz mit goldenen LeMans Streifen und dem ‚Shelby GT-H‘ Label versehen, weiter verfügten sie über eine aggressiver gestylte Front sowie Seitenhutzen (wie sie später der- 2007 Mustang GT/CS bekam), eine spezielle Shelby Motorhaube mit Haubenverschlüssen und einen Standard Heckspoiler. Der GT-H wurde mit Fünfspeichen Felgen aus dem Bullitt Programm aber mit schwarz lackiertem Center ausgerüstet. Alle haben ein dunkelgraues Lederinterieur mit dem Shelby GT-H Schriftzug auf der Türschwelle und ein Shelby GT-H Emblem am Armaturenbrett. Alle GT-H verfügen über den original von Ford gelieferten 4.6 Liter V8 Motor kombiniert mit dem 5-Stufen Automat. Bei Shelby wurden dann Ford Performance Teile nachgerüstet wie Cold Air Ansaugtrakt und eine spezifische Auspuffanlage, sowie ein Chiptuning durchgeführt, welches auf die neue, vergrösserte Luftdurchsatzmenge angepasst ist. Damit wurde eine Leistungssteigerung von 25 PS und 10 Nm erreicht, zusammen mit einem besseren V8 Auspuffklang. Weiter wurde die Standard Hinterachs-Übersetzung, der mit Automatik (Übersetzung 3.25:1) ausgerüsteten Fahrzeugen gegen eine Übersetzung von 3.55:1 aus den handgeschalteten Fahrzeugen ausgetauscht. Damit verbesserte sich der Anzug des Mustangs deutlich. Auch das Fahrwerk wurde modifiziert mit neuen Federn, welche eine leichte Tieferlegung bewirkten, neuen Dämpfern, verstärkten Stabilisatoren und einer Domstrebe.
2006 Shelby GT-H Coupe
Shelby CS6
2006 Shelby CS6
Bevor die Kunden einen neuen Shelby beim lokalen Ford Händler kaufen konnten brachte Shelby etwas komplett anderes auf den Markt. Es ist auch für Shelby klar, dass es eine schmale Gratwanderung ist zwischen einer Leistungssteigerung, einem vernünftigen Benzinverbrauch und den Kosten eines solchen Umbaus und dass die heutigen potentiellen Käufer ein immer stärkeres Augenmerk darauf richten. Über dem steht aktuell die grosse Nachfrage nach leistungsgesteigerten Auto, das zeigt sich vor allem an dem stark wachsenden Markt der Importautos man kann auch sagen, dass diese getunten Autos ‚Japanese Performance‘, die Muscle Cars von heute sind.

Mit diesem Hintergrund prüfte Shelby die Machbarkeit einer Leistungssteigerung ohne einen V8 Motor zu verwenden. Das Resultat war: Man nehme als Basis ein Mustang V6 Coupe und Shelby Engineering stellte ein sogenanntes CS6 Performance Paket zusammen, das unter anderem eine Aufladung mit einem Paxton- Kompresser beinhaltet, welche die Leistung des V6 Motors auf 350 PS brachte. Mit vielen weiteren Optionen konnte der Käufer das Kit kaufen oder es durch Shelby Automobiles in Las Vergas oder durch weitere autorisierte Händler montieren lassen.
Modelljahr 2007
Shelby GT-H Convertible
Für 2007 wurde wiederum eine spezielle Hertz Shelby GT-H Serie aufgelegt, doch dieses Mal waren Cabriolets gefragt. Die Ausstattung ist identisch mit den 2006 Modellen, abgesehen von dem Überrollbügel und leichten Fahrwerks- Modifikationen. Es wurden wiederum 500 Stück produziert. Während andere Mietwagenfirmen einfach ein solches Tribut Fahrzeug mit neuen Aufklebern produzieren ist der GT-H ein wirklicher Shelby Mustang mit entsprechender Leistungssteigerung. Die Kunden konnten wirklich eine Legende mieten ‚Renting a Legend‘, wie das Hertz auch auf ihrer Werbung in den Jahren 2007 und 2008 verkündete. Diese Fahrzeuge wurden nach dem Gebrauch als Mietwagen an Auktionen versteigert, so wie das auch 1966 gemacht wurde und diese sind nun auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Mit nur 1000 produzierten ist es sicher, dass diese auch Sammlerfahrzeuge werden, zumindest wird deren Wert höher sein als das der anderen Ex-Hertz Fahrzeug seit dem Verkauf des letzten Hertz Shelby in 1969.
2007 Shelby GT-H Convertible

2007 Shelby GT und GT/SC

2007 Shelby GT
Die Basisarbeit mit dem GT-H gab Ford und Shelby die Möglichkeit, diese zu verkaufen und währenddessen den GT500 zu entwickeln. Und da war ein Markt für diese Fahrzeuge, nachdem Shelby und Ford den GT-H nur für Hertz lanciert hatte kam eine grosse Nachfrage nach einer ‚zivilen‘ Version eines Shelby Mustangs und daraus entstand dann der Shelby GT. Basierend auf dem GT-H unterscheiden ein paar wenige Sachen den GT von den Mietfahrzeugen. Der erste und wahrscheinlich wichtigste Unterschied war das neu verfügbare manuelle 5-Gang Getriebe, welches noch mit einem Hurst Shifter ausgerüstet wurde. Auch die GT-H Motorhaube wurde ersetzt durch eine Standard Haube, welche ein Motorhauben Aufsatz im Vintage Style des 1966 GT350 bekam. Nur lieferbar als Coupe in weiss oder schwarz zu einen Basispreis von $36’790.- wurden davon 5‘632 Stück verkauft, dies trotz des nun verfügbar 500 PS starken GT500. Eine Variante des Shelby GT war der Shelby GT/SC, wobei SC für Supercharged steht. Davon wurde eine limitierte Menge von 500 Stück zum 40-Jährigen Jubiläum des 1967 Shelby hergestellt.

2007 Shelby GT500

Dicht auf den Fersen des GT-H brachte Ford zusammen mit Shelby den nächsten Ford Performance Mustang auf den Markt, den Shelby GT500. Anders als der GT-H ist der GT500 ein von Ford mit der Beratung von Carroll- Shelby entwickelter Mustang. Shelby arbeitete zusammen mit dem Ford Special Vehicle Team (SVT). Shelbys und Fords Ziele waren es, ein wirklich leistungsstarkes Fahrzeug auf allen Leveln wie Leistung, Handling und Komfort zu entwickeln.

Das Eindrücklichste beim neuen GT500 war der 5.4 Liter, 32 Ventil V8-Motor, welcher mit Kompressoraufladung 500 PS leistet und damit der bis anhin stärkste in Serie hergestellte Mustang war. Das einzig verfügbare Getriebe ist das Tremec TR6060, ein extra verstärktes manuelles 6- Gang Getriebe sowie eine spezifische GT500 Kupplung. Die Aufhängung wurde aufwendig durch das SVT Team modifiziert und transformierte den Basis Mustang in ein extrem handliches Fahrzeug. Grosse Brembo Bremsen wurden an allen vier Rädern montiert, welche mit speziellen GT500 Felgen auf Goodyear F1 Reifen rollten. Sowohl Coupe wie auch Cabriolet Karosserien wurden angeboten. Karossiere Modifikationen wurden vorgenommen in Analogie zum 1968 GT500, dies umfasste eine aggressivere Front, den typischen Shelby Grill, Shelby Schlangen Embleme und die Shelby spezifische Motorhaubenhutze. Die GT500 Streifen auf den Seitenschwellern waren Standard während die LeMans Streifen bei den Coupes optional lieferbar waren. Am Heck wurde eine spezielle Heckschürze mit Luftkanälen angebracht weiter wurde der Shelby Schriftzug am Kofferraumdeckel angebracht und ein Shelby spezifischer Heckspoiler verwendet. Sowie weitere Retro- Hinweise auf Shelby wurden angebracht. Sieben Aussenfarben standen zur Verfügung, welche mit einer Reihe von Streifenfarben kombiniert werden konnten.

Das Interieur wurde mit GT500 Sportsitzen und diversen Cobra-Emblemen bestückt. Die Shelby spezifischen Tachometer und Drehzahlmesser wurden jeweils auf der anderen Seite als beim Standard Mustang montiert. Es waren zwei Interieur Farben erhältlich, entweder Dark Charcoal (dunkelgrau) oder ein zweifarbiges mit dunkelgrau und rot.

Mit seinem Retrolook, den 500 PS und einer Beschleunigung von 4.5 Sekunden von 0 auf 60 M/h und das zu einem Preis von etwas über $40‘000.-, wurde der neue GT500 zum Performance Car of the Year 2007 gewählt. Nach dem schon bekannten Rezept: Gutes Styling, und viel Leistung zu einem vernünftigen Preis.
2007 Shelby GT500
2008 Shelby GT500 KR (King of the Road)
Modelljahr 2008
GT500 KR (King of the Road)
Ein weiteres 40-Jahre Ford-Shelby Jubiläum wurde 2008 zelebriert und zwar 40-Jahre Shelby GT500 KR (King of the Road). Wie ginge das besser als mit der Lancierung eines 2008 KR Modells? Als Ausgangslage wurde jeweils ein Standard Shelby GT500 zur Shelby Fabrik in Las Vegas geliefert. Die KR’s wurden von den Shelby Angestellten mit einem Ford Performance Paket nachgerüstet, welches den Ladedruck des Kompressors erhöhte, weiter wurde der Kaltluftansaugstutzen vergrössert mit Hilfe einer speziell für den KR hergestellten Carbon Motorhaube, welche eine ähnliche Ansaugöffnung wie der 1968 Shelby KR hat. Selbstverständlich erhielt jedes Fahrzeug eine auf diese Änderungen abgestimmt Motorsteuerung. Als Nachverbrennung wurde die heisse Luft durch eine speziell für den KR entwickelte Auspuffanlage abgeleitet. Das Resultat war eine Leistung von 540 PS. Diese Leistung wurde durch dasselbe Tremec 6-Gang-Getriebe, welches mit einer Schaltwegverkürzung versehen wurde auf eine nur für den KR verfügbare Hinterachse mit einer Übersetzung von 3.73:1 auf den Boden geleitet. Weitere KR Modifikationen waren die vergüteten Alcoa Alufelgen mit speziell für den KR entwickelten Goodyear Pneus, ein tiefergelegtes Fahrwerk, spezifische GT500 KR Embleme und Streifen und weitere optische Anpassungen.

Der KR war ein echtes Shelby Projekt mit erheblichen Modifikationen, welche durch Shelby und das SVT Team realisiert wurden. Ein ehrliches Shelby Produkt also. Nur 1000 Stück wurden 2008 hergestellt, mit weiteren 746 geplanten Fahrzeugen für 2009. Nur 571 des 2009 Modelljahres waren für den US-amerikanischen Markt vorgesehen, die restlichen gingen in den Export. Das macht Total 1571 KR für die USA, und wem diese Zahl bekannt vorkommt, der weiss, dass 1968 genauso viele KR’s hergestellt wurden. Alle diese Änderungen waren nicht billig, der Basispreis des KR lag bei rund $40‘000 mehr als ein Standard Shelby GT500 kostete. Das sind rund $1000 Dollar pro Mehr-PS Leistung oder $85‘000 für das ganze Fahrzeug.
Shelby GT500 Super Snake
Eine weitere Alternative zum Standard Shelby GT500 mit 500 PS war das Super Snake Paket. Der neue Super Snake wurde benannt nach dem mit einem 427 GT-40 Motor ausgerüsteten 1967 GT500. Dieses moderne Shelby Upgrade war nur verfügbar bei Shelby Las Vegas und nicht bei Ford für alle Besitzer eines 2007 bis 2009 Shelby GT500. Zwei Varianten oder besser gesagt zwei Leistungsstärken waren verfügbar; eine 605 PS Version mit einer beschränkten Garantie und eine 725 PS Version ohne Garantie. Selbstverständlich war es möglich bei genügend Geld noch ein stärkeres Modell durch Shelby bauen zu lassen. Shelby war gewillt, einen noch stärkeren Super Snake als mit 725 PS zu bauen, das einzig limitierende war die Menge des zu zahlenden Geldes. Das war wie damals in den 60igern! Die 605 PS Super Snake Versionen verwendeten den originalen Ford Kompressor mit erhöhtem Ladedruck, die 725 PS Versionen verwendeten einen Kompressor von Kenne Bell um diese Leistung zu erreichen. Viele weitere Modifikationen waren Teil dieses Super Snake Pakets, u.a. 20 Zoll Schmiedefelgen und 6 Kolben Bremszangen. Mit der Anlieferung eines 2007 bis 2009 Shelby GT500 bei Shelby, startete das Super Snake Paket bei rund $28‘000 für das 605 PS Modell und $32‘000 für das 725 PS Monster.
2008 Shelby GT500 Super Snake
Shelby GT500
Der 2008 Shelby GT500 hatte weiterhin 500 PS (bei 6000 Umdrehungen), mit einem 5.4 Liter V8 Motor mit 4 Ventilen pro Zylinder und Kompressor Aufladung. Verfügbar als zweitüriges Coupe oder Cabriolet. Sieben der 2008 Mustang Farben waren verfügbar, Torch Red, Aloy Dark Grey, Vista Blue, Performance White, Black, Grabber Orange und Vapor Silver. Die Standardausrüstung umfasst; Nebellampen, over-the-top Rallyestreifen, GT500 Seitenstreifen, Shelby Tankdeckel, spezifische Aluminium Motorhaube mit funktionalen Lufteinlässen, spezielle Frontschürze, spezieller Heckspoiler, Aluminium Lüftungsgitter im Interieur, Shaker 500 Audio System, Sport Ledersitze, Lederlenkrad sowie eine Diebstahlsicherung. Als Optionen gab es Ambiente- Beleuchtung für den Innenraum, Shaker 1000 Audio System, SIRIUS Satelliten Radio, DVD Navigationssystem mit Touch-Screen, HID Frontscheinwerfer sowie die Streifen Delete Option.
2008 Shelby GT Barrett Jackson
Shelby GT (inkl. Barrett Jackson und California Edition)
Weiter in der Shelby Linie 2008 gab es den Shelby GT, als Basis dient ein Mustang GT mit Premium Ausstattung, welcher für $15‘000 Aufpreis mit diversen Shelby GT500 Optionen ausgestattet wurde. Der Shelby GT ist als Coupe oder Cabriolet in Vista Blue mit Silber Streifen, als Coupe in Grabber Orange mit Silber Streifen sowie als California Edition und als Cabriolet oder Coupe in Schwarz mit roten Steifen als Shelby GT Barrett Jackson Edition (nur 100 Stück) verfügbar.
Modelljahr 2009
Der 2009 Shelby GT500 hatte weiterhin einen 500 PS, 5.4 Liter, V8 Motor mit Kompresser und Ladeluftkühlung, verfügbar als Coupe oder Cabriolet. Wie 2008 war ein zweites Modell der Shelby GT500 KR, welcher mit einem Ford Racing Power Pack und Shelby Tuning-Elementen ausgerüstet und über 540 PS verfügt lieferbar. Keine Änderungen für 2009 gab es bei den 315 PS starken Shelby GTs. Eine limitierte Anzahl von schwarzen oder weissen Shelby GT500 mit roten Streifen, roten Schlangen und roten Interieur-Einlagen wurde lanciert.
Autor: Marcel Alder