OTM Fribourg 2003

Die Vorbereitung
Nach einiger Vorbereitungszeit galt es am 27. März 2003 ernst. Mit einem geliehenen Chevy holte ich den ebenfalls angemieteten Autoanhänger ab. Zusammen mit André Meyer zurrten wir seinen 70er Mach1 auf dem Gefährt fest. In letzter Minute hatten wir umentschieden und statt eines stark restaurierungsbedürftigen Scheunenfundes lieber ein Fahrzeug gewählt, das derzeit gerade einer Vollrestauration unterzogen wird. Beim Festbinden musste darauf geachtet werden, dass der frische Lack ja keine Kratzer bekommen konnte und das Auto wasserdicht verpackt war. Danach verstauten wir im Firmenbus das restliche Material. Es musste an alles gedacht werden – von der Teppichbodenplatte über das Mobiliar bis hin zur Serviette in der Nüsslischale, die wir auftischen wollten. Um 22.00 Uhr waren wir endlich fertig mit den Vorbereitungsarbeiten.
Der Aufbau
Am Freitag Morgen pünktlich um 7.30 Uhr fuhren wir los Richtung Fribourg. Die Fahrt gestaltete sich problemlos. Unterwegs trafen wir uns mit Peter Lanz, der uns beim Aufbau helfen würde. Er brachte gleich seinen 66er Shelby GT350 mit, den wir auch auf dem Stand ausstellen wollten. Gemeinsam erreichten wir zeitig die Messehalle “Forum” in Fribourg. Wir konnten mit der ganzen Karavane direkt in die Halle fahren, wo von den Clubständen noch nicht viel zu sehen war. Zügig begannen wir mit dem Verlegen der Teppichplatten. Es folgten die Stellwände, deren Dekoration und das Arrangieren unserer beiden Ausstellungsfahrzeuge. Danach diskutierten wir über die genaue Position von Fernseh- /Videogerät, Tischen und Stühlen, Bildern, Clubtafeln und vielem mehr. Inzwischen waren auch die anderen Aussteller eingetoffen und hatten mit dem Aufbau Ihrer Stände begonnen.
Der Platz wurde langsam enger und die Halle bunter. Um 17.00 Uhr war unser Stand soweit fertig aufgestellt. Jetzt tauchte unser Präsi Erich Schär auf. Er war überrascht, dass es nicht mehr viel zu tun gab. Er beteiligte sich deshalb noch an der abschliessenden Politur der Ausstellungsmustangs. Um 19.00 Uhr verabschiedeten wir uns. Peter und Erich fuhren nach Hause; André und ich bezogen unser Quartier in einem Hotel mitten in Fribourg. Es stellte sich heraus, dass auch Clubmitglied Marcel Alder im gleichen Haus abgestiegen war. Er war unterwegs als Helfer mit einem MG- Teilestand. Wir verabredeten uns zum gemeinsamen Abendessen und zogen anschliessend noch bis Mitternacht um die Häuser.
Die Ausstellungstage
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Samstag Morgen beeilten wir uns, auf den Stand zu kommen. Dort wurden nochmals die Autos abgestaubt, die Nüsslischalen gefüllt und alles bereitgestellt für die Ausstellung. Bis zur Toröffnung um 9.00 Uhr hatte sich bereits eine lange Menschenschlage vor den Eingängen gebildet. Sobald die Tore geöffnet wurden, kam Leben in die Bude. Zum Glück waren alle Standhelfer rechtzeitig erschienen und keiner hatte seinen persönlichen Ausstellerausweis vergessen! In der Folge hatten wir reichlich zu tun. Auskunft geben über den Club, Interessentenkarten verteilen, die letzten Mustang Magic abgeben, Videofilme nachlegen, Gäste bewirten, sich um Ersatzteilprobleme kümmern, mitfiebern bei Erinnerung von ehemaligen Mustangbesitzern, Tipps zum Kauf eines Mustangs abgeben und vieles mehr.
Dazwischen konnten immer zwei Helfer selber auf Entdeckungstour in der weitläufigen Halle gehen oder sich ein Mittagessen gönnen. Es herrschte geschäftiges Treiben und die Zeit verging wie im Flug. Als ich das nächste Mal auf die Uhr schauen konnte war es bereits 17.00 Uhr. Die letzte Stunde bis 18.00 Uhr verlief etwas ruhiger. Für den Abend hatte ich einen Termin mit einem Mustang-Fan der Region vereinbart. Zu viert fuhren wir ca. 20 Minuten bis zur Einstellhalle des Händlers. Wir konnten feststellen, dass sein Bestand mittlerweile auf ca. 40 Fahrzeuge vornehmlich der Baujahre ’65 bis ’73 angewachsen ist. Dazu kommen einige Mercury Cougars und Berge von Ersatzteilen. Sichtlich beeindruckt verliessen wir den Mustang-Himmel nach knapp zwei Stunden und genehmigten uns das Nachtessen wieder im Zentrum von Fribourg. Ein Barbesuch lag diesmal nicht mehr drinn. Es war bereits Mitternacht und die Nacht würde wegen der Umstellung auf die Sommerzeit um eine Stunde kürzer.
Zeitig am nächsten Morgen waren wir wieder am Stand. Jetzt war erstmal Reinemachen angesagt. Staubsaugen, Autos polieren, Tische putzen etc. Auch am Sonntag trafen alle Mithelfer pünktlich ein. Langweilig wurde es wiederum keinem. Wie schon am Samstag besuchten uns zahlreiche Clubmitglieder. Auskünfte wurden erteilt in Deutsch, Französisch und Englisch. Auch verschiedene Clubinteressenten, die wir eingeladen hatten, schauten an unserem Stand vorbei. Als Publikumsmagnet erster Güte erwies sich der in Restauration befindliche Mach1. Aber auch der Shelby wurde nicht weniger bestaunt. Wiederum wurden zahlreiche Adressen ausgetauscht und Kontakte vermittelt. Auf unseren Stand bekamen wir durchwegs positive Resonanz.
Der Abbau
Am meisten Respekt hatte ich im Vorfeld vor dem Abbau. Es zeigte sich, dass meine düsteren Vorahnungen zutrafen. Um 17.00 Uhr ging der Kampf um die Plätze los. Bis ich mit dem Bus das Gelände nach einer Stunde einmal umrundet hatte und endlich in der Halle stand, hatten die Anderen den Stand bereits weitgehend abgebaut. Das Material musste nur noch in den Bus verladen werden. Bald wurde der Transporter wieder an die frische Luft befördert und der Chevy mit dem Autoanhänger in die Halle manövriert. Der Abbau der übrigen Stände war ebenfalls zügig vonstatten gegangen. Bis ich mit dem Hänger in der Halle stand, waren bereits die meisten anderen Aussteller verschwunden. Jetzt musste nur noch der Mach1 verladen werden. Mit dem Einpacken hatten wir Uebung und nach einer guten halben Stunde stand das Auto wasserdicht verzurrt auf dem Hänger. Das war auch nötig. Kaum war unser Konvoi auf der Autobahn Richtung Bern setzte heftiger Regen ein. Einige Kilometer weiter begann es gar zu hageln. Eine weisse Schicht auf der Autobahn bildete sich. Zum Glück waren die Körner relativ klein, sodass an den Fahrzeugen kein Schaden entstehen konnte. Im “Grauholz” genehmigten wir uns noch einen Abschiedstrunk. Die Heimfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse bis nach Winterthur. Hier standen wir eine halbe Stunde im Stau, weil ein Auto die Mittelleitplanke “geküsst” hatte. Als wir die Unfallstelle endlich passierten, zeigte die Uhr schon 22.00 Uhr. Der Rest ist schnell erzählt. Zusammen mit Yves Flury verstauten wir den Mach1 wieder in seiner Garage im Neckertal. Danach den Anhänger zurückgebracht. Jetzt musste nur noch der Bus entladen werden. Um 0.15 Uhr konnte das Hallentor definitiv geschlossen werden. Um 0.30 Uhr am Montag Morgen sank ich glücklich und erleichtert in die Federn. Anderntags erfuhr ich von André, das er innerhalb weniger Kilometer noch zweimal in dieselbe Polizeikontrolle geraten war und sich sein Bettruhe dadurch nochmals verzögert hatte.
Fazit
Das Niveau der Clubstände ich hoch! Man lässt sich zum Teil sehr aufwändige Dekorationen einfallen. Die 550 Aussteller hatten mit den gut 20000 Zuschauern alle Hände voll zu tun. Der Ansturm war so gross, dass der Rückstau der anreisenden Fahrzeuge bis zur Autobahn reichte und die Ausfahrt Fribourg Nord vorübergehend geschlossen werden musste. Der Oldtimer Teilemarkt eignet sich hervorragend, um unseren Club einem interessierten Fachpublikum vorzustellen. Es ist erstaunlich, wie viele Leute einen Ford Mustang besitzen, gerne einen hätten oder schon einmal einen besessen haben. Einen grossen Dank an alle Mithelfer: Yves Flury, Rico Gass, Beat Koller, Peter Lanz, André Meyer, Erich Schär
Folgende Firmen haben uns mit Material und/oder speziellen Konditionen unterstützt:
  • Brühlmann Anhänger, 9602 Bazenheid
  • Hengartner Repro AG, 9500 Wil
  • Radio/TV Häberli, 9500 Wil
  • Schwager Wohndecor AG, 9500 Wil
  • Zünd Metallbau AG, 9245 Oberbüren
Autor: Iso Schwager