Brunch 2003

Dieses Jahr fand die Saisonabschlussfahrt in der Region Zürich statt. Bei den Vorbereitungen wurde mir gesagt, dass ich schon mit ca. 30 Personen rechnen müsse. Sobald ein Brunch im Spiel sei, würden sich aussergewöhnlich viele Mitglieder anmelden.
Der Brunch
So war es dann auch. Am Sonntag Morgen trudelten auf der Raststätte Kemptthal bei Winterthur nicht weniger als 44 Personen in 19 Mustangs ein. Nicht einfach, die Uebersicht zu behalten. Nachdem alle begrüsst waren, nahmen wir bei prächtigem Spätsommerwetter die paar Kilometer bis zum Restaurant “Stars and Stripes” in Brütten unter die Räder. Um die ungewöhnlich grosse Zahl von Mustangs im Griff zu haben, hatte ich mir als Filmer, Helfer und Parkeinweiser André Meyer und Yves Flury verpflichtet. Die Reservation im Restaurant hatte geklappt und es dauerte nicht lange, bis die ersten über das mehr als reichhaltige Buffet im US-Style herfallen konnten. Nebst den bekannten US-Zmorge Delikatessen – zugegebenermassen nicht unbedingt alles Light-Produkte – konnten die Teilnehmer auch unter eher asiatischen oder mexikanischen Speisen wählen. Für europäisch orientierte Mitglieder gab aber auch Butterbrot und Birchermüsli. Als die Schlacht am Buffet bereits in vollem Gange war, trudelten noch vier weitere Teilnehmer ein, die den Weg erst etwas später gefunden hatten. Wer gut genug einteilte und seine Magenkapazitäten nicht schon im Vorfeld ausreizte, dem stand ab 12.00 Uhr ein zusätzliches Dessertbuffet zur Verfügung. Nach zwei Stunden waren auf jeden Fall alle satt und ich hörte keine Klagen.
Die Ausfahrt
Um die vielen Autos, die jetzt zum Teil deutlich tiefer in den Federn hingen, in einem Konvoi zu behalten, mussten sich alle Mühe geben. Von der Spitze aus sah man nämlich maximal sechs bis sieben der mittlerweile 21 Mustangs. Ueber die mehr oder weniger einsame Zürcher Prärie gings ins Hinterland des Flughafens Kloten. Via Eglisau, entlang dem Rhein, erreichten wir das Grenzgebiet der Kantone Zürich und Aargau. Unterwegs lauerten uns zweimal die Filmer André und Yves auf. Durch die vielen Fahrzeuge kam ich mit meinem Zeitplan in Verzug. Aus diesem Grund musste ich die Route etwas abkürzen und einige “Höger” auslassen. Schliesslich wollte ich etwa zur vereinbarten Zeit unser nächstes Ziel erreichen. Leider lag dieses in Unterengstringen, am westlichen Rand der Stadt Zürich. Wir mussten mit dem Konvoi also zahlreiche Ampeln passieren, die das Feld, das sich bis dahin sehr gut gehalten hatte, etwas in die Länge zogen. Nach einigen Minuten Wartezeit hatten aber alle den Anschluss wieder gefunden und wir erreichten gemeinsam den Route 66 Store
W. Niedermayr hat sich in einem alten Holzschuppen ein Paradies für US-Automobilia der 40er bis 70er Jahre geschaffen. Auf drei Stockwerken präsentiert seine Verkaufsausstellung in stilvollem Ambiente von der alten Oelbüchse bis zur kompletten Tanksäule alles, was irgendwie im entferntesten mit den USA und Autos zu tun hat. Zahlreiche Neonsigns, Emailschilder, Colafläschli, Poster, Bilder und vieles mehr bringen Glanz in die bescheidene Hütte. Spezialgebiet im Route 66 Store sind allerdings die US-Tanksäulen, Musikboxen und Getränkekühler, die im Haus auch originalgetreu restauriert werden. Man kann auf einen grossen Fundus an sehr dekorativem Tanksäulen-Rohmaterial zurückgreifen, die in allen Erhaltungs- und Zerfallszuständen auf neue Besitzer warten. Ein kleiner Vortrag weihte uns kurz in die Geschichte und Faszination der Materie ein. Nachdem sich alle sattgesehen hatten und wohl auch der eine oder andere überlegte, wo er denn so eine Tanksäule bei sich zuhause platzieren könnte, wechselten wir in die benachbarte Pizzeria, um nochmals etwas zu trinken. Im “Vagabondo” hatte man sich freundlicherweise bereiterklärt, unseren Haufen auch ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten unter der lauschigen Pergola zu bedienen – Vielen Dank.
Autor: Iso Schwager