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Ende des letzten Jahrtausends, gründete Ford eine Spezialabteilung, welche die Aufgabe hatte, jedes Jahr ein neues Sondermodell herauszubringen. 1999 gelang ihnen das mit dem 35th-Anniversary Sondermodell und 2001 folgte das Sondermodell ‚Bullitt‘. Basierend auf einer Replica des Filmautos aus dem gleichnamigen Film “Bullitt”, versuchten die Designer ein Feeling für den 1968er Fastback zu erhalten. Die Designer begannen das Design mit dem Basis-GT-Modell von 1999 und veränderten es leicht. Es wurde tiefergelegt und bekam die noch heute als “Bullitt”-Felgen bekannten Räder.
Die Special Equipment Marketing Association, besser bekannt als SEMA-Show in Las Vegas, kam immer näher und man brauchte dringend ein Spezialfahrzeug. Sean Tant, ein begnadeter Konzeptdesigner zeichnete einen ersten Entwurf, wie das Bullitt Sondermodell aussehen soll. Im Herbst wurde das Fahrzeug anhand der Zeichnung an der SEMA vorgestellt. Die Reaktionen waren positiv und somit entschied man, im Frühjahr 2000 einen Prototyp an der Los Angeles Auto Show zu präsentieren. Die Firma um Jack Roush wurde damit beauftragt den Bullitt-Prototypen zu bauen.
Jack Roush arbeitete auf Hochdruck an dem Auto, gab sogar seine Weihnachtsferien auf, damit das Fahrzeug fertig wurde. Leider gab es kurz vor der Show ein kleines Problem, das Auto konnte nicht gestartet werden, somit musste der Prototyp auf den Hänger geschoben werden und nach LA transportiert werden.
Die Verantwortlichen von Ford hatten keine Chance das Auto vor der Show zu Gesicht zu bekommen. Daher ist es mehr als verständlich, als sie sahen, wie die Leute am Ford-Stand um das Fahrzeug herumstanden, dass sie nach der Rückkehr die Freigabe für die Produktion des Bullitt erteilten.
Das Designteam ging mit Hochdruck an die Ausarbeitung des Serienmodells. Zuerst wurde priorisiert, was unbedingt vom Prototyp zum Serienmodell übertragen werden soll und was ohne das Gesamtbild gestrichen werden konnte. Es war klar, die Tieferlegung musste erhalten bleiben. Noch nie durfte das Team Mustang bis anhin ein Serienfahrzeug mit einer serienmässigen Tieferlegung ausrüsten. Daher blieb der 2001 Bullitt der einzige mit einer offiziell genehmigten Tieferlegung um 3/4 Zoll.
Ebenfalls blieb die Frage der Standard Lufteinlässe vor der Hinterachse. Die Fertigungsleute wollten unbedingt die Standard GT Versionen verwenden, die hervorstehen, das Team Mustang jedoch wollte die Seitenlinie so nah an das Filmfahrzeug legen wie nur möglich. Viele wissen, der 68er Mustang besitzt nur eine aufgesetzte Zierleiste. Diese Debatte wurde bis in die Teppichetage von Ford diskutiert und erst kurz vor Produktionsstart, wurde definitiv entschieden. Der Bullitt erhielt nach der Lackierung aufgesetzte Zierelemente, welche ebenfalls in Wagenfarbe lackiert sind.
Eine weitere markante Änderung zum Standard GT ist die C-Säule, welche in ihrer Form dem 68er Fastback nachempfunden wurde und von den 95/96er Mustangs “geklaut” wurde.
Weiter musste dann die neue Motorhaube zur Standardhaube für alle 01er-Modelle werden, dies aufgrund des fast aufgebrauchten Budgets. Ebenfalls gestrichen wurden die spezielle Heckschürze oder das spezielle Lenkrad. Hingegen fanden die 68er Designelemente in den Sitzen ihren Einzug in das Serienmodell. Dazu kamen die Tankklappe sowie die roten Bremssättel, welche den Bullitt weiter vom Standard GT unterscheiden.
Nachdem das Auto fertig gebaut war, musste man dieses auch irgendwie an den Mann oder die Frau bringen. Leider kannten die Marketingleute bei Ford noch nicht, was es sich mit dem ganzen Hype um dieses Sondermodell auf sich hatte. Das Team Mustang zeigte den Marketingfachleuten Verfolgungsrennen aus dem Film Bullitt. Jetzt wussten Sie zwar um was es geht aber die Absicht des Team Mustang hatten sie noch nicht ganz begriffen. Sie wollten den Bullitt in den verschiedensten Farben bringen: Rot, Silber und noch weitere. Das Design Team brachte ein, dass das Fahrzeug unauffällig sein muss, wie es Steve McQueen im Film hatte. Daraufhin einigte man sich auf drei Farben: Dark Highland Green (PY), Black (UA) und True Blue (L2). Das Team wollte eigentlich nur Dark Highland Green aber die Marketing Abteilung glaubte nicht daran, 6500 grüne Autos verkaufen zu können. Daher machte man einen Kompromiss, um den Business Plan der Geschäftsleitung besser verkaufen zu können.
Bevor ein Fahrzeug auf der Produktionsstrasse bei Ford gebaut wurde, waren bereits 4400 Bullitts verkauft. Diese waren hauptsächlich grün oder schwarz und ein kleiner Teil blau. Nach diesem Start glaubte das Team Mustang weiter, sie hätten die ganzen 6500 Bullitts in Dark Highland Green verkaufen können. Das Bullitt Team arbeite ganz eng mit der Fan-Presse und Internet-Foren zusammen, um das Interesse in das Auto gezielt zu steigern. Weil fast kein Geld für eine grossangelegte Werbekampagne von Ford bereitgestellt wurde, überliess man dies ganz der Automobil-Magazinen und den einzelnen Händlern. Als weiteres kämpfte man mit dem Start der Produktion, da noch Konstruktionsfehler aufgetaucht waren. Dies führte dazu, dass der Bullitt zu spät für die Presse zur Verfügung stand und somit die Artikel zu spät erschienen. Die Auftragsbücher für das 2001 waren bereits geschlossen. Somit verliessen am Schluss von den 6500 geplanten Bullitts gerade mal 5582 Stück das Werk in Dearborn.
Diese 5582 Stück bestehen aus 3 unverkäuflichen Prototypen, den verkäuflichen Modellen sowie 4 speziellen Bullitts für die Familie von Steve McQueen, welche auch spezielle Badges erhalten haben: McQueen 1 bis 4.
Technische Änderungen
Optische Änderungen
Text: Thomas Appl