Filmauto 1968 Bullitt

Pressefotos ‹Bullitt› Movie von 1968

Entstehung und Historie

Irgendwie wurde eine grosse Kontroverse und diverse Falschinformationen um den Verbleib dieser Filmautos über die Jahre gemacht. In verschiedenen Büchern und Zeitschriften sind häufig inkorrekte Geschichten und Fakten über diese legendären Fahrzeugen gemacht worden. Die meisten gingen davon aus, dass sie zu Tode gefahren und dann verschrottet wurden, einfach deshalb weil sie nicht mehr auffindbar waren. Es gab auch eine lange Debatte wie viele Mustangs für den Film, in welcher Ausführung und Motorisierung beschafft wurden und wie viele für die Sprünge und Crash Szenen verwendet wurden. Die Legenden spinnten ihre eigenen Mythen und Stories um die Fahrzeuge, doch heute lässt sich mit ziemlicher Sicherheit folgendes Berichten aus Informationen des ersten Besitzers und dem jetzigen Besitzer (Ja ein originales Fahrzeug existiert noch).

Das Auto ist ein simpler 1968 Mustang GT  Fastback mit ein 390er Motor. Das letzte was die Welt hinter einem grünen Fastback vermutet ist, dass es sich hier um eines der wertvollsten Sammlermodelle handelt. Im Nachhinein ist es schwierig vorzustellen, was es heisst den einzigen überlebenden Bullitt Mustang zu besitzen und daran zu denken, dass es eigentlich ein simples Fortbewegungsmittel ist.

Im Jahre 1990 stolperte Brad Bowling, damals Autojournalist eines Automagazins, über einen der grössten Funde in der Mustangwelt. Den einzigen überlebenden 68er Mustang Fastback aus dem Film ‚Bullitt‘. Er hatte keine Ahnung, denn das Fahrzeug wurde konsequent vor der Öffentlichkeit versteckt. Im nachfolgenden einige Auszüge aus seiner Geschichte.

 

Wie die Legende beginnt

Steve McQueen war ein ganz heisses Eisen in Hollywood im Jahre 1968. Er hatte gerade den Film ‚The Thomas Crown Affair‘ mit Faye Dunaway gedreht und genoss damit ein Ansehen wie es jeder Schauspieler nur wünschen konnte. Weil er mehr Kontrolle über die Produktion seiner Filme haben wollte unterzeichnete er einen sogenannten ‚Six-Picture‘ Vertrag zwischen seiner Produktionsfirma ‚Solar Production‘ und ‚Warner Bros‘.

Die erste und auch die letzte Produktion aus diesem Vertrag war der Film ‚Bullitt‘, ein Film basierend auf dem Roman ‚Stumme Zeugin‘ von Robert L. Pike. Nach einem Zitat des Fernsehproduzenten Phil D’Antoni mit einer Hauptrolle eines New Yorker Polizisten den Spencer Tracey auf seine Pension vorbereiten könnte. Aber das Interesse von Steve McQueen daran brachte grössere Änderungen ins Drehbuch, inklusive dem Einbau von diversen Autoverfolgungsjagten. Der britische Regisseur Peter Yates, ein ehemaliger Clubrennfahrer aus dem Sterling Moss Rennteam wurde engagiert zur Unterstützung der Produktion des Films.

Wie bei den meisten Erfolgen hat auch die Verfolgungsjagd in Bullitt verschiedene Väter, Steve, Peter aber auch die beiden Drehbuchautoren Alan Trustman und Harry Kleiner erhoben den Anspruch, dass sie die Szene geschrieben hätten. Unabhängig wer wirklich der Vater der Szene war, es war Steve‘s Überredenskunst und Bekanntheit, die es fertigbrachte, dass eine solche Szene mitten in San Francisco gedreht werden konnte. Ein Ausschnitt aus der Verhandlung ‚Ok, Mr McQueen sie wollen zwei Autos mit über 100 Meilen pro Stunde durch unsere Stadt rasen lassen und wie viele Gebäude gedenken sie dabei abzubrennen?

Damit Warner Bros, Steve McQueen verpflichten konnten gingen sie ein enormes finanzielles Risiko ein und erfüllten viele Anforderungen des Stars. Er wollte dass jede Einstellung eine reale Szene der 60er Jahre in San Francisco darstellte, damit war das verlegen des Dreh‘s ins Studio nicht möglich. Diese reellen Aufnahmen waren nur möglich durch den Einsatz einer neuen Filmkamera ‚Arriflex‘ genannt. Ein leichtgewichtiges Wunder, dass dem Kameramann William Fraker die nötige Mobilität und Flexibilität gab. Die Aufnahmen wurden gefilmt von einem auf Corvette-Basis aufgebauten Verfolgungsfahrzeug, genannt das ‚Bullittmobile‘.

Ob die Wahl, dass Frank Bullitt mit einem Mustang unterwegs ist durch Steve gefällt wurde oder nicht ist unklar. Wahrscheinlich war eine bereits vorhandene Abmachung für eine Produktplatzierung zwischen Ford und der Warner Bros der auschlaggebende Grund für die Wahl eines Mustangs. Zwei hochlandgrüne Fastbacks Mustangs in der GT Ausführung und mit einem 390ci Motor ausgerüstet wurden von Ford an die Warner Bros Studios geliefert. Diese Lieferung und auch die VIN-Nummer der beiden Fahrzeuge sind in der Produktionsdatenbank von Kevin Martin nachvollziehbar. Weiter wurden zwei neue Dodge Charger mit 440ci Motoren gekauft mit dem die Bösewichte unterwegs waren.

Der Hollywood Autobauer und Rennfahrer Max Balchowsky modifizierte alle Fahrzeuge, indem er die Schweissnähte verstärkte, zusätzliche Verstärkungen einbaute, das Fahrwerk anpasste und auch die Motorleistung frisierte, damit die Fahrzeug die anstehenden Stunts überstehen konnten. Die Mustang Stossdämpferdome wurden verstärkt sowie auch verstärkte Federn eingebaut, weiter gab es einen dickeren Stabilisator und Koni Stossdämpfer. Mehr Motorleistung gab es durch getunte Köpfe, andere Zünd- und Vergasereinstellungen. Einige Teile wurden von den Mustangs entfernt, so die GT-Nebelschweinwerfer, den Mustang Korral mit Pferd, die Mustang Schriftzüge und auch die GT Embleme und Streifen entfielen. Die Serienfelgen wurden durch Alufelgen von American Racing ersetzt. Der Fastback Mustang, welcher für die Sprünge vorgesehen war erhielt weiter einen Überrollbügel mit einer montierten Kamera, so dass die Zuschauer einen Eindruck davon bekamen wie es ist durch die hügeligen Strassen von San Francisco zu fliegen.

Der für die Sprünge vorgesehene Mustang war im Weiteren dafür auserkoren den Charger am Schluss der Verfolgungsjagd mitzuschleppen und ihn in die Tankstelle zu befördern. Dazu wurde der Mustang auf der Beifahrerseite mit einer Zugvorrichtung versehen, welche den Charger besetzt mit zwei Puppen mitschleppte und ihn im richtigen Moment ausklinkte. Durch geeignete Kameraeinstellung kam der Effekt zustanden, dass der Mustang den Charger von der Strasse direkt in die Tankstelle beförderte, wo er dann explodierte.

Am Schluss der Dreharbeiten war der Hauptmustang so stark beschädigt, dass es unwahrscheinlich war, das jemand von Warner Bros. ihn kaufen wollte. Die meisten Leute hinter den Kulissen bei Warner bestätigten, dass das Auto zu einem Schrottplatz gebracht wurde, wo es später verschrottet wurde.

Aber was war mit dem zweiten Mustang?

Der erste Besitzer

Ein Angestellter der Warner Bros, Robert M Ross, kaufte den überlebenden Mustang nachdem Abschluss der Dreharbeiten. Als der Autojournalist um 1990 Kontakt mit Robert aufnahm, gab dieser nur zögerlich Informationen Preis. Er sagte ‚Es sei eine Weile her als ihn ein anderer Journalist über den ‚Bullitt‘ Mustang ausgefragt habe‘ er meinte weiter, dass die Interviewer bis anhin nur ‚pure b.s‘ darüber berichtet haben. Er gab nur zögerlich Informationen und verwies auf den Autohändler Bill Norton, welcher ‚Valley Ford Mustang‘ in Norden von Hollywood zur Zeit der Aufnahmen betrieb.

Bill Norten ist eine von wenigen Personen, die das Filmauto gefahren sind. ‚Das Auto ist nicht so knüppelhart wie man das sich vorstellte‘ erinnerte er sich ‚das Auto war in einen schönen und guten Zustand, denn es wurde nicht für die Sprünge missbraucht‘. ‚Es war ein Vergnügen mit dem Auto zu fahren‘ sagte er, ‚Sehr leistungsfähig aber auch anspruchsvoll, vor allem auf nassen Strassen wie dem Ventura Freeway, wo Bob und ich des öfteren von Parties nach Hause fuhren‘. ‚Das Auto ist auch sehr laut, da die Lärmdämmung fehle. Die Filmemacher haben dieses Fahrzeug verwendet zur Aufnahme von originalen Innengeräuschen, die sie dann in den Film einbauten‘.

Robert behielt das Fastback für rund ein Jahr bevor, er das Auto in Hemmings Motor News inserierte. ‚Das Auto wurde an einen Polizisten verkauft, der an der Ostküste wohnte und dieser wollte, dass das Auto auf dem günstigen Weg zu ihm geliefert wird. Der Mustang wurde daraufhin per Zug an die Ostküste verfrachtet, was damals der günstigste Weg war für einen solchen Transport‘.

Bill bekam noch mehr als nur das Fahrvergnügen im ehemligen Filmauto. In einer Kartonschachtel bei Valley Ford Mustang waren die GT Zusatzscheinwerfer, welche abmontiert wurden für den Film. Die Schweinwerfer gingen später zu Bob zurück aber ohne diese mit dem Auto an den zweiten Besitzer weiter zu geben.

Der zweite Besitzer

Niemand kennt den Namen des zweiten Besitzers bis 2010. Robert nannte ihn nicht während des Briefverkehrs und Bill konnte sich nicht an den Namen erinnern und es sind keine weiteren Unterlagen über diesen bis anhin aufgetaucht. Robert dachte es sei wohl ein Detektiv ähnlich wie Frank Bullitt und so wollte dieser seinen Namen und den genauen Wohnort nicht preisgeben. Nach bisherigen Recherchen blieb das Auto rund zwei Jahre im Besitze dieser Person bevor der dritte Besitzer das Auto in einer Zeitung zum Verkauf fand. 2010 informierte Brad Bowling, dass er den zweiten Besitzer – Frank Marranta – gefunden habe.

1971 Frank Marranta mit dem 559 Bullitt

Der dritte Besitzer

1972, ein 24 jähriger junger Mann machte den Deal seines Lebens, als er den Bullitt Mustang inklusive Dokumentation für einen nach seinen eigenen Angaben ‚unglaublich günstigen Preis‘ erwerben konnte. Heute ist er ein erfolgreicher Geschäftsmann und er hat keine Absicht das Filmauto zu verkaufen noch irgendwelche Angebote entgegen zu nehmen. Der Journalist Brad Bowling musste versprechen, dass die Anonymität des dritten Besitzers gewahrt bleibt wenn dieser (nennen wir ihn Joe) ein paar Informationen heraus gibt.

Joe zeigte als Beweis, dass er den originalen Fimmustang besitzt einige Dokumente u.a. eine Kopie der Registration des ersten Besitzer Robert Ross vom 14. Dezember 1968 und die aktuelle Registration auf Joe am 7. März 1978. Beide Registrierungen haben die VIN 8R2S125559, welche auch auf dem Lieferschein für Warner Bros vermerkt ist und später auch zu den Auszügen von Kevin Marti passt, welcher ausweist, dass diese und eine zweite Fahrgestellnummer 558 zusammen an das gleiche südkalifornisches Büro als ‚Movie‘ Ford geliefert wurden.

1990 erzählte Joe, dass er den Mustang seit rund sechs Jahren nicht mehr gesehen hat, weil er das Auto in einer Garage eingelagert hat, die einige Ortschaften weg von seinem jetzigen Wohnort ist. Er war überrascht, dass sein Auto mittlerweile die Quelle von vielen Spekulationen geworden ist. Joe ist kein Hardcore Mustang Fan und sagte, dass sein Interesse an dem Auto der geforderte Preis und der Tatsache, dass es von einem bekannten Filmschauspieler gefahren wurde ist.

Joe erzählte zur Geschichte von Bill dem ersten Besitzer über das schnelle und laute aber auch bei Nässe kritische Auto eine weitere Anekdote. Er sei selbst im Stile von Frank Bullitt auf nasser Strasse unterwegs gewesen, dabei hätte es ihn um 360 Grad gedreht und der Mustang erlitt dabei eine kleine Beschädigung. Gemäss Joe hat er keine Veränderungen am Auto vorgenommen aber das Auto sei mit einem Zubehör Lenkrad und Zubehör Schalthebel ausgestattet als er es kaufte. So ist es auch heute noch. Das Auto ist rund 40‘000 Meilen gelaufen, der Motor, das Interieur und die Farbe sehen original aus (Stand 1990).

Trotzdem er das Auto nicht mehr fährt, erklärt er, dass er das Auto niemals verkaufen werde. Steve McQueen selbst wollte es ihm 1977 abkaufen, aber Joe hat selbst seiner Familie versprochen, dass es die Familie nicht verlassen wird, obwohl er natürlich geschmeichelt war über das Angebot.

 

17 Jahre später und danach…

Der Journalist Brad Bowling kontaktierte den Besitzer drei oder viermal per Telefon seit den Veröffentlichungen von 1990.  Aber er war weiterhin nicht gewillt das Auto der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

1997 kam es zu einem Treffen zwischen Brad Browling und Chad McQueen (Steve’s Sohn). Chad sah sich die ‚anonymisierten‘ Unterlagen an und wollte Kontakt mit Joe aufnehmen. Der Journalist versuchte erneut den Besitzer davon zu überzeugen, das Auto doch zugänglich zu machen. Alle Vorschläge und Versprechungen gingen ins Leere um den Besitzer von seiner Meinung abzubringen.

Ein Jahr später 1998 nahm der Journalist erneut Kontakt mit Joe auf im Auftrag des Peterson Automotive Museum in Los Angeles. Das Museum plante eine 30 Jahre Jubiläums Show für den Film ‚Bullitt‘. Dazu gab es eine Sonderausstellung mit Ausstellungsgegenständen aus der Produkitonszeit. Die Hoffnung war, dass das Auto als Leihgabe im Museum ausgestellt werden könnte. Auch das Telefon von Jay Leno selbst half nicht den Besitzer zu überzeugen. Das Peterson Museum musste Vorlieb nehmen mit der Ausstellung eines Replikats.

Als der Journalist Joe später traf, teilte er ihm mit, dass er nicht erfreut sei über die häufigen Anfragen zu seinem Auto. Er hätte das Filmauto in den letzten 10 Jahren zweimal zügeln müssen. 1990 stand das Auto bei seinem Vater in der Garage, dann wurde es auf einer Pferdefarm in Kentucky in einer Scheune gelagert. Als es da war wurde es von einem Handwerker gesehen, welcher die Information über das abgestellte grüne Fastback an einen Mustang-Fan weitergegeben hatte. Dieser Mustang-Fan, welcher vermutete, dass es sich um das Bullitt Filmauto handelte machte unerlaubterweise Fotos von dem Auto. Joe musste mit dem Handwerker verhandeln bis er die Fotos hatte und zügelte das Auto erneut in eine andere Garage nach Südosten in Tennesse. Dort steht das Auto nun neben einem Porsche nach Aussage von Joe. Er dankte dem Journalist für die Geheimhaltung seiner Identität machten ihn aber darauf aufmerksam, dass er keine weiteren Angebote für eine Ausstellung mehr bekommen möchte.

Im 2000 als der Sohn des Besitzers 16 wurde gab es einen erneuten Kontakt. Der Besitzer teilte mit, dass er, der Journalist nicht mehr der alleinige Wissende über den Besitzer sei, weil die Produzenten des ersten Charlie’s Angels Films ihn kontaktiert hätten. Die Schauspielerin Drew Barrymore wollte das Auto für sich als Hauptdarstellerin fahren. Diese Anfrage verlief nicht erfreulich, denn die Produzenten waren mit dem ‚Nein‘ nicht einverstanden.  Die Produzenten riefen ihn zu Hause und bei der Arbeit an und sandten ihm Geschenke um seine Meinung zu ändern. Ihre Angebote umfasste eine Menge Geld, ein Ausflug nach Hollywood und ein Nachtessen mit Drew. Joe, der weiss wie wichtig Privatsphäre ist drohte den Produzenten mit rechtlichen Schritten, wenn nicht aufhören sollten mit der Belästigung.

Er sagt weiter, dass er beschlossen habe das Auto weiterhin geheim zu halten, da sein Sohn das Auto einmal ‚ausgraben‘ und fahren soll, sobald dieser die Fahrerlaubnis habe. Als letzte Möglichkeit das Auto auszustellen, sei ein offizielles Mustang Museum, ‚also wenn das gebaut wäre‘, dann könnte er sich eine Leihgabe vorstellen. Andernfalls bleibt es weiterhin versteckt in der Garage.

Das sind die letzten Informationen, die vom Filmauto zu finden waren bis 2000.

 

2917/2018 das Drehbuch wird nochmals geändert…

Wohl in der Vorbereitung des 50-jährigen Filmjubiläums kommt erneut Bewegung in die Geschichte der beiden Film-Mustangs. Seit 2018 muss man in der Unterscheidung der Stories die Begriffe #558 ‹Stunt Car› und #559 ‹Hero Car› gut auseinanderhalten. Die Nummer bezieht sich auf die letzten drei Fahrgestellnummern, sowie dem Einsatzzweck im Film. Während die Nummer 558 für die groben Stunt Szene mit Sprüngen und für die Schlussszene verwendet wurde, kam die Nummer 559 für die normalen Fahrten und auch für die Innenaufnahmen zum Einsatz.

 

#558 Stunt Car

Am 28. Februar 2017 postete ein gewisser Fede Garza in einen Mustang Forum, dass er den angeblich verschrotteten Bullitt Mustang in einer Wüste in Mexico gefunden habe. Kurz bevor sie das Auto in einen ‹Eleanor› Clone umbauen wollten bemerkten sie spezielle Befestigungen an dem Wagen (angeblich die Zugmechanik für den Charger). Der Besitzer Ralph Garcia überprüfte die VIN Nummer anhand des Marti-Reports und da stellen sie fest, dass es sich tatsächlich um den verstrottet geglaubten Bullitt Mustang handelt. Am 3. März 2017 besichtige Kevin Marti das Fahrzeug und bestätigte die Originalität des Autos. Kevin Marti bestätigte weiter, dass er im November 2016 die Anfrage für den Marti Report bekommen habe und er darauf Kontakt mit dem Besitzer des Fahrzeugs aufgenommen habe. Das Fahrzeug befindet sich derzeit in Restauration in Mexico und soll im Laufe des 2018 der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Seit da raunen sich die Gerüchte über diese Geschichte, sie gehen von reiner Erfindung, weiter, dass man die VIN in Mexico problemlos fälschen könne bis zu, dass man aus ein paar Original Fragmenten einen Bullitt Clone herstellt.

Die letzte Story über die #558 wird wohl noch nicht geschrieben sein…Fortsetzung folgt

 

#559 Hero Car

100% echt und nun vollständig vorhanden ist die Geschichte des Hero Cars. Mit der öffentlichen Vorstellung des Autos am 14. Januar 2018 in Detroit ist das Geheimnis nun endgültig gelüftet. Dort wurde das Auto in weitgehend originalen Zustand präsentiert mit all der optischen Patina.

Die Geschichte knüpft nahtlos an die letzten Informationen von 2000 an. So um 2010 beginnen Vater und Sohn Kiernan damit den Mustang wieder fahrtüchtig zu machen bzw. sanft zu restaurieren. Sie beschränken sich dabei vor allem auf die technische Instandsetzung, sowie die Behebung eines Frontschadens, den Opa Kiernan verursachte, indem er in den abgestellten Mustang fuhr. Bob Kiernan starb 2014 und so musste der Sohn das Auto selber fertigstellen. Für die geplante Präsentation des Fahrzeugs wandte sich Kiernan rechtzeitig an die Ford Motor Company. Die richtigerweise den Wert dieser Geschichte sofort erkannte und im verborgenen die Präsentation zusammen mit einem neuen Sondermodell ‹Bullitt› anlässlich der Detroit Motor Show organisierte. Nur Insider wussten davon und für einige ausgewählte fand bereits ein paar Tage zuvor eine Vorstellung in den Ford ‹Katakomben› in Detroit statt, darunter auch Brad Browling, der die Geschichte von #559 seit Jahrzehnten minutiös zusammengetragen hat. Die Pressevorstellung fand am 14. Januar 2018 zusammen mit Besitzer Sean Kiernan und Molly McQueen, die Enkeltochter von Steve McQueen anlässlich der Detroit Motor Show statt.

Der Wert des originalen Bullitt Mustangs wird auf rund 4 Millionen Dollar geschätzt. Zumindest ist er für so viel versichert. Das Auto geht 2018 zusammen mit dem Besitzer und von Ford organisiert auf eine Welttournee.

Die Bilder über den Survivor mit erst 60’000 Meilen auf dem Tacho sprechen für sich!

Das bis jetzt letzte Kapitel

Nach einer Welttournee, welcher auch eine Ausstellung in Washington in der bekannte ‹Car Box› beinhaltete, brachte Sean Kiernan den #559 schlussendlich zur Mecum Auktion. Er begründet das damit, dass er kein Auto im Wert von rund 4 Mio. Dollar in seiner Garage aufbewahren kann. Ihm fehlen die Mittel für die dazu notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. So habe er sich schliesslich für diesen Schritte entschieden. Am 10. Januar 2020 wurde der #559 Bullitt für 3.74 Mio. Dollar in Kissimmee, Florida versteigert. Er ist damit bis dato der teuerste Mustang aller Zeiten. Seit der Auktion ist der Mustang in der Sammlung eines unbekannten Besitzer verschwunden, bis anhin gab es keinerlei Berichte darüber. Somit kann die Geschichte wieder von neuem beginnen…

Technische Änderungen

  • Verstärkte Federbein Dome (nur Stuntfahrzeug)
  • Überrollbügel mit Kameraaufnahme (nur Stuntfahrzeug)
  • Spezielle Anhängerzugvorrichtung auf der Beifahrerseite zum Schleppen des Chargers für den Abflug in die Tankstelle (nur Stuntfahrzeug)
  • Original 390 Motor mit 325 PS und 4-Gang Handschaltung (nicht im Detail bekanntes Motortuning)
  • Lärmdämmung entfernt
  • Aluminium Felgen des Typs ‚American Racing Torque Trust‘ der Dimensions 15 x 7 bereift mit 225/70/15 Firestone G15/70

Optische Änderungen

  • Grill ohne Mustang-Pferd (Choral), ohne mittlere Zierleisten und ohne Zusatzscheinwerfer, weiter wurde ein schwarz lackierter 67er Grill verwendet
  • Motorhaube mit den integrierten Blinkern
  • Schwellerleisten schwarz lackiert
  • Spezielle satinfarbige Zierleiste im Grill
  • GT und Motor Embleme am Kotflügel entfernt, Ebenso der GT-Streifen auf der Seite
  • Heckverkleidung schwarz lackiert und Mustang Buchstaben auf Kofferdeckel entfernt
  • Zwei Auspuffendstücke schwarz lackiert ersetzten die chromigen original Doppelendstücke
  • Schwarzes California Nummernschild ‚JJZ109‘
  • American Racing Torque Trust Felgen mit anthrazitfarbigem Innenteil. Die American Racing Sticker der Nabendeckel sind entfernt worden
  • Firestone G70/15 Reifen
  • Runder 65/66er Seitenspiegel ersetzt den originalen eckigen 68er Spiegel (kein rechter Seitenspiegel)
Technische Daten
Bauzeit / OrtR – San Jose, CA /
Aug 67 – Jun 68
Karosserie / Farbe02 – Fastback /
R – Highland Green
Motor / Code / Hubraum / LeistungS-Code /
V8/390-4V, 325 HP SAE
427 NM bei 3200 U/min

Text: Marcel Alder