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Die Verfolgungsjagd im Jahr 1968 mit Steve McQueen in der Rolle des Polizisten ‹Bullitt› gilt nach wie vor als die beste jemals verfilmte Autoverfolgungsjagd. Trotz einiger bemerkenswerter Herausforderer, wie beispielsweise die kürzlich erschienene Verfolgungsjagd durch die Straßen von Paris im Film ‹Ronin›, die Manöver der Minis im ‹Italian Job› (sowohl im Original als auch im Remake) oder einige der aufwendigen Actionszenen aus den neuesten Bourne-Filmen, bleibt die Szene aus ‹Bullitt› unangefochten an der Spitze. Eine endgültige Bewertung zeigt deutlich, dass ‹Bullitt› weiterhin als Massstab für filmische Verfolgungsjagden angesehen wird.
J Mays, Fords globaler Vizepräsident für Design, hat umfangreiche Erfahrung darin, wie ein Automobilunternehmen neue Produkte basierend auf der Vergangenheit der Firma entwickeln kann. So war er unter anderem beteiligt, als Volkswagen den alten Beetle in den New Beetle verwandelte. Es war seine Idee und die einiger gleichgesinnter Designer, dass der aktuelle Mustang heute existiert – mit Gestaltungselementen der Modelle von 1965 bis 1970. Mays und Fords Chefdesigner Doug Gaffka überraschten mit dem 2000 Mustang Bullitt Concept Car. Dieses Projekt erhielt sofort grünes Licht, und das im Jahr 2001 gebaute Modell Bullitt konnte 5.582 Mal verkauft werden.
Es war an der Zeit, einen neuen Kübel mit hochlandgrüner Metallicfarbe anzurühren. „Vergleichen Sie den 2008 Bullitt nicht mit dem Modell von 2001“, sagt Gaffka. „Während das Konzept mehr oder weniger dasselbe ist, hatte die Form des Modells von 1999-2004 wenig mit dem ursprünglichen Fastback-Modell von 1968 zu tun. Mit dem neuen Modell haben wir versucht, eine moderne Interpretation des Originals zu schaffen. Das Design ist absolut authentisch gelungen.“
Es steht außer Zweifel, dass das neue Mustang-Modell für eine Bullitt-Version geeignet ist. Das Design des neuen Modells verzichtet vollständig auf Chromelemente. Sämtliche Embleme, einschließlich des Mustang-Ponys im Grill, wurden entfernt, ähnlich wie bei dem Auto aus dem Film. Lediglich eine kleine Plakette zwischen den Rücklichtern weist darauf hin, dass es sich um ein Bullitt-Modell handelt. Einziges Zugeständnis an die fehlende Chromstoßstange im Vergleich zum Modell von 1968 ist eine satinierte Chromleiste am unteren Rand des Grills. Ohne diese Leiste würde der Grill wie ein großes schwarzes Loch erscheinen, erklärte Gaffka.
Ein weiteres Designmerkmal ist die Cockpitabdeckung aus echtem Aluminium. Dieses entspricht zwar nicht dem originalen Filmauto, aber das gebürstete Aluminiumarmaturenbrett vermittelt einen klassischen Look und passt gut zur dunkelgrauen Innenausstattung. Die matten Aluminiumeinstiegsleisten, der Aluminium-Schaltknauf und die Alupedale zeigen deutlich, in welchem Mustang-Modell man sitzt. Die Sitze sind identisch mit denen im GT500. Für das Jahr 2008 wurde ein neues Innenbeleuchtungssystem eingeführt, das acht verschiedene Farben bietet, mit denen auch die Cupholder und der Fußraum beleuchtet werden können. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Polizist Bullitt dieses 295 Dollar teure Extra bestellt hätte.
„Auf dieses Modell sind wir sehr stolz“, sagt Paul Randle, Mustangs Chefingenieur. „Im Unterschied zu den anderen Modellen handelt es sich hier um ein Modell für Enthusiasten.“ Randles Team arbeitete eng mit dem Ford Racing Team zusammen. So ist es keine Überraschung, dass die neue Domstrebe die „Bullitt“-Produktionsnummer trägt. Das Cold Air Intake System stammt ebenfalls vom Ford Racing Team. Die Radaufhängung, die Federn und Stoßdämpfer sind straffer als beim normalen GT-Modell, aber nicht so straff wie die Zubehörteile von Ford Racing. „Unser Ziel war ein straffes Fahrwerk, das dennoch im Alltag komfortabel bleibt.“
Der X-Pipe-Auspuff ist neu, ebenso wie die Auspufftöpfe. Randle erklärte, dass sie viele Mustangs sowie den Soundtrack hörten und daraus den gewünschten Klang entwickelten. Die Leistungssteigerung resultiert aus dem modifizierten Motormanagement, welches auch einen Klopfsensor umfasst, der die Steuerung an Standard- oder Premium-Benzin anpasst. Ein schwerer Kurbelwellendämpfer erlaubt höhere Motordrehzahlen, wodurch die maximale Drehzahl um 250 U/min auf 6.500 U/min steigt. Die Hinterachsübersetzung wurde vom Standard-GT mit 3.31:1 zu kürzeren 3.73:1 geändert, was ideal für das Anfahren auf den steilen Straßen von San Francisco ist.
„Ich war erst zehn Jahre alt, als der Film ‹Bullitt› gedreht wurde, aber ich erinnere mich noch an den Mustang Fastback“, sagt Chad McQueen. Was schätzen die Menschen mehr an diesem Film, das Heldenauto oder Steve McQueen? „Die Mehrheit fand wohl die Verfolgungsjagd besonders gut. Es gab keine Computeranimationen, die Schießereien waren authentisch und realistisch. Und der Rest des Films? Ich kann es nicht genau erklären, aber es ist einfach großartig, hier zu sein mit einer neuen Version des Filmautos, genau dort, wo mein Vater vor 40 Jahren Spuren hinterlassen hat.“
Der 2008 Mustang Bullitt ist gut konzipiert, gestaltet und entwickelt. Er bietet eine präzisere, schärfere Fahrleistung und ist etwas schneller als der Standard-GT. Obwohl er nicht die Geschwindigkeit eines GT500 erreicht, zeichnet er sich durch ein besseres Gleichgewicht und ein erschwinglicheres Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Das Fahrzeug in grüner Lackierung macht einen edlen und robusten Eindruck und repräsentiert ein bemerkenswertes Erbe. Ford plante eine Serie von 7.700 Stück für den US-Markt, die jedoch letztlich nicht vollständig ausgeschöpft wurde.
Technische Änderungen
Optische Änderungen
Text: Marcel Alder