Bei den meisten Autos erwischt es zuerst den Fahrersitz. Geplatzte Nähte und gerissene Absteppungen treten nach vielen Jahres des Gebrauchs gerne auf. Originalgetreuer Kunstleder-Ersatz für die Sitzbezüge ist allerdings erhältlich (Echt-Leder wurde übrigens nie im Mustang verbaut). Ab 1969 kamen verbreitet auch Stoffe zum Einsatz. Diese Bezüge werden bis dato nicht reproduziert. Meist ist mit dem Bezug auch der Schaumstoffkern der Sitze in der Auflösung begriffen. Ersatz strapaziert zwar den Geldbeutel, wird aber anschliessend belohnt durch besseren Sitzkomfort und bessere Passung der neuen Bezüge. Der talentierte Mustangschrauber überzieht die Sitze mit gutem bis sehr gutem Resultat in Eigenregie! Ein Blick sollte auch dem Sitzgestell gelten. Speziell die Rückenlehnen ab 1968 neigen aufgrund eines zu schwach konstruierten Bolzens zum Abbrechen. Bereits 1977 sah sich Ford genötigt, einen entsprechenden Reparaturkit zu lancieren und 1980 erfolgte ein Rückruf in dieser Sache. Praktisch immer unbeschädigt ist die hintere Sitzbank.
Eines der kleinsten Probleme ist der Teppich. Preisgünstiger und passgenauer Ersatz in allen Farben ist erhältlich für alle Jahrgänge und Karrosserievarianten – ein Gang zum Autosattler für handgefertigten Ersatz rechnet sich nie und nimmer. Auch ein eingerissener Dachhimmel ist kein Drama. Allenfalls der Einbau erfordert etwas Uebung und Geschick.
Auch hier sieht die Lage rosig aus – zumindest für die vordere Hälfte bis und mit Türe. Armaturenbrettabdeckungen, Türverkleidungen, untere A-Säulen-Abdeckungen (Kickpanels) gibt es für die Jahrgänge 65 bis 68 in allen Farben und Ausführungen. Entsprechende Teile für neuere Jahrgänge sind oft nur in schwarz oder weiss erhältlich und müssen allenfalls eingefärbt werden. Darauf achten, dass die Klein- und Zierteile vollständig vorhanden sind – Ersatz gibts nimmer oder es werden zum Teil heftige Preise dafür aufgerufen. Auch Bedienungsteile wie Türgriffe und dergleichen sind erhältlich. Wesentlich schwieriger ist die Lage im hinteren Teil der Autos. Seitenverkleidungen gibt es nur in Ausnahmefällen. Vorhandene Ausschnitte für die ehemals so beliebten Monsterboxen sind Grund für einen merklichen Preisnachlass. Bei den Fastbackmodellen müssen die hinteren Seitenverkleidungen unbedingt komplett vorhanden sein. Sonst beginnt eine intensive und teure Suche nach gebrauchten Teilen.
Sehr beliebt sind Zusatzausstattungen wie Mittelkonsolen, Dachkonsolen (67/68), Rally Pac’s (65/66), Deluxe-Holzimmitat-Lenkräder, abklappbare Rücksitze bei den Fastbacks, Originalradios (am besten mit 8- Spur Tonband) und dergleichen. Glück für den der sie hat – grosse Zusatzkosten für denjenigen, der sie nachträglich einbauen will.
Die Anzeigen sind langlebig und gehen kaum kaputt. Die Tankuhr funktioniert gelegentlich nicht mehr. Das liegt in den meisten Fällen an einem undichten Schwimmer im Tank, der gewechselt werden muss. Einen Spezialfall bilden die Zeituhren sämtlicher Jahrgänge: Die Elektromechanik ist vielfach verharzt. Ist es schon ein Glücksfall, an eine Uhr zu gelangen die funktioniert, grenzt es schon fast an ein Wunder, wenn die Uhr auch noch über längere Dauer die richtige Zeit anzeigt! Eine Reparatur ist möglich; das Gerät muss nicht entsorgt werden. Auch der Umbau auf ein Quarzwerk ist sehr beliebt. Ein Aergernis können nachträglich eingebaute Radios sein. Meist wurden die Armaturenbretter zerschnippelt oder gar grosszügig ausgeschnitten. Wer den Originalzustand wieder herstellen will, muss zumindest bei den 65/66er Modellen sogar den Karosseriespengler bemühen samt anschliessender Lackierung. Bei den neueren Modellen genügt meist ein Ersatz der entsprechenden Radioblende.
…ist leider in sehr vielen Mustangs ein Problem. Er ist Anzeichen dafür, dass irgendwo Wasser ins Auto gelangt (ist). Der Teppich weist auf der Rückseite eine Dämmschicht aus Kokosfasern auf, die gewaltig zu stinken beginnt. Der Geruch setzt sich fest im Teppich, den Sitzen und den Türverkleidungen. Offene Fenster oder “Duftbäumchen” in den verschiedensten Geschmacksrichtungen beim Fahrzeugkauf sollten deshalb die Alarmglocken läuten lassen. Test: Fenster schliessen, Bäumli entfernen und Mustang an die Sonne stellen. Falls die Fäulnis im Wagen haust, riecht man es nach kurzer Zeit. Oft hilft nur ein Totalersatz des Interieurs – der aber sinnlos ist, wenn zuvor nicht das Wasserleck gestopft wurde!
…waren erst ab Jahrgang 1971 erhältlich. Die Motoren sind dauerhaft – ganz im Gegensatz zu den Antriebsritzeln, die gerne zerbröseln und dafür sorgen, dass die Seitenscheiben im unpassendsten Moment in ihren Schächten bleiben. Immerhin gibt es verstärkten Ersatz für die Ritzel, die nach einem Wechsel wieder jahrelang problemlos ihren Dienst versehen. Darauf achten ob alle Schalter funktionieren – Ersatz ist schwierig zu beschaffen!