Sondermodelle

Bei der Markteinführung des Mustangs setzte Ford neue Massstäbe. Nie zuvor war ein solcher Marketingaufwand betrieben worden, um ein neues Modell bei der Käuferschaft einzuführen. Dass der Mustang Ende Mai 1964 das legendäre „Indianapolis 500“-Rennen als Pacecar anführen durfte, war ein werbetechnischer Glücksfall für die damaligen Ford-Verantwortlichen. Zu Promotionszwecken entstand aus diesem Anlass das erste Sondermodell des Pony-Cars.

In der Folge kreierte man jedes Jahr mehrere verschiedene verkaufsfördernde Varianten des Hotsellers Mustang. Während die einen Modelle in den USA und Kanada landesweit zu Tausenden verkauft wurden, blieben andere Aktionen auf einen regionalen Verkaufsdistrict begrenzt. Von diesen Varianten wurden meist nur wenige Dutzend Fahrzeuge gebaut. Der betriebene Zusatzaufwand reichte vom einfachen „Sonderlack mit Gedenkplakette“ bis zu umfangreichen Karrosseriemodifikationen.

Weitere Sondermodelle entstanden bei grossen lokalen Händlern. Ueber diese Mustangs sind heute – falls überhaupt – nur spärliche Unterlagen vorhanden. Meist wurden diese Autos während weniger Wochen in lokalen Zeitungen und Fernseh-/Radiostationen beworben. In solchen Fällen Informationen zu finden, gleicht der sprichwörtlichen Suche der Nadel im Heuhaufen.

Die zweite Kategorie von Sondermodellen, die hier behandelt wird, bezieht sich auf das reguläre Lieferprogramm von Ford. Diese Autos waren teilweise jahrelang erhältlich und in allen Verkaufsunterlagen und Katalogen aufgelistet. Beispiele hierfür sind der Mustang GT oder der Grandé.

Während es die erste Kategorie nie in das Verkaufsprogramm von Ford Schweiz schaffte (Ausnahme: Indy Pace Car 1979), wurden von der anderen hierzulande ansehnliche Stückzahlen verkauft.

Aufgrund unserer topografischen Gegebenheiten und aus marktpolitischen Gründen schnürte Ford Schweiz allerdings eigene Zusatzausstattungs-Pakete, mit denen alle CH-Neuwagen standardmässig in Amerika bestellt wurden. Der Durchschittskäufer in den USA konnte davon nur träumen oder musste extra Cash auf den Tisch des Händlers legen. So gesehen stellen auch die Schweizer Ausführungen Sondermodelle dar – sind aber nicht als solche taxiert.

Nachfolgend ein Überblick über die grosse Zahl von Sondermodellen. (Für einen spezifischen Überblick je Mustang-Generationen sei auf die jeweiligen Modell-Geschichten verwiesen -> mehr hier )
Sondermodelle ab Werk

Diese Sondermodelle waren ab Werk lieferbar und wurden in der Regel in tausenden bis zehntausenden von Stücken produziert.

  • Cobra (’76-’81, ’93-’04)
  • Dark Horse (’24-)
  • Ghia (’74-’81)
  • GLX (’82-’83)
  • Grande (’69-’73)
  • GT (’65-’69, ’82-’15)
  • GTA (’67)
  • GTS (’95)
  • King Cobra (’78)
  • Mach 1 (’69-’78, ’03-’04, ’21-23)
  • MPG (’76)
  • Mustang Club Of America Edition (’11-’14)
  • The Shadow (’76)
  • Special Paint Edition (’75)
  • Special Silver Ghia (’75)
  • Spring Edition (’71, ’98)
  • Stallion (’76)
  • SVO (’84-’86)
  • Warriors in Pink (’08-’09)
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Sondermodelle ab Werk als Limited Editions

Diese Sondermodelle wurden vom Werk zu spezifischen Anlässen oder zur ‘Imagebildung’ lanciert und waren nur in einer limitierten Stückzahl erhältlich

  • Anniversary (’84, ’90, ’99, ’04, ’14)
  • Bullitt (’68′, ’01, ’08, ’09)
  • California Special (’68, ’07-’14, ’16-17, ’19-’23)
  • Indy 500 Pace Car (’64, ’79, ’94)
  • Color of the Month (’68)
  • Easter Collection of Colors (’68)
  • Feature (’92-’93, ’00)
  • Grabber (’70)
  • Hertz (’66-’68, ’06-’07, ’16, ’22)
  • Iacocca (’09)
  • Indianapolis Pace Car (’64, ’79, ’94)
  • Indy Pacesetter (’67)
  • Intermeccanica Convertible (’92)
  • Mustang E (’69)
  • Special Value Package
  • Limited Edition (’76)
  • Sprint (’66-’68, ’72)
  • Special Sevice Package (SSP), (’92-93)
  • Yankees Limited Edition (’05-’10)
Sondermodelle als regionale Verkaufsförderungen

Diese Sondermodelle wurden in der Regel von grossen Händlern zur Absatzförderung lanciert und waren somit nur in bestimmten Regionen lieferbar.

  • 4.1 Liter Special, Indianapolis (’69)
  • Big Red Special, Nebraska (’70)
  • Blazer Limted Edition, Ohio, Pensylvannia, West Virgina, Maryland (’67)
  • Branded, (’67-’68)
  • Cardinal Edition, Virginia, North Carolina (’68)
  • Centennial Special, Nebraska (67)
  • Challenger Special, Mississippi (’68)
  • Dixie Special, Mississippi, Louisiana (’68)
  • Golden Mustang Limited Edition, Iowa, Illinois (’68)
  • Golden Nugget Special, Oregon, Seattle (’68)
  • High Country Special, Colorado (’66-’68)
  • Lady und Colt,
  • Pennsylvania (’68)
  • Limited Edition 400, Chicagoland (’67)
  • Limited Edition 600, Philadelphia (’69)
  • Lone Star Limited Edition, Texas (’67)
  • Player’s Mustang Special Edition, Canada(’65-’66)
  • Rainbow Of Colors, Western United States (’68-’69)
  • San Diego Special, California (’05)
  • She Country Special, Denver (’67)
  • Sidewinder Special, Nebraska (’70)
  • Silver Mink Limited Edition Anniversary, Ohio, Pensylvania, West Virginia (’66)
  • Sky Country Special, Denver (’67)
  • Southern California Special, California (’06)
  • Special Dakota Days Gold, South Dakota (’68)
  • Stallion, Toronto (’67)
  • Stampede Edition, Oklahoma, Texas (’06)
  • Twister, Kansas (’70, ’85, ’08)
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Sondermodelle als Homologation Modelle oder Sportmodelle

Diese Sondermodelle wurden im Rahmen von Zulassungen für Rennzwecke produziert.

  • 428CJ (’68)
  • 429CJ (’71)
  • 351CJ-HO (72)
  • Boss (’69-’71, ’12-’13)
  • Boss Shinoda (’95-’96, ’07-’08)
  • Cobra Jet (’08, ’10)
  • Cobra R (’93, ’95, ’00)
  • GTD (’25)
  • IMSA (’79-’82)
  • McLaren (’80)
  • NHRA Cobra Jet (’68)
  • Pace Car GT Daytona, Daytona (’11)
  • Pace Car Kentucky Speedway (’12)
Sondermodelle als Einzelstücke (Rare of the Rarest)

Diese Sondermodelle wurden als Einzelstücke (Prototypen) oder in ganz kleinen Menge produziert.

Sondermodelle von Drittherstellern

Diese Sondermodelle wurden auf Basis von Werksfahrzeugen von Drittherstellern (Tuner) produziert.

  • ASC McLaren (’87-’90)
  • DUB (’11-’12)
  • Hurst (’10)
  • Tom Soloman Predator (’83-’86)
  • Roush (seit ’99)
  • RTR (’11)
  • Saleen (seit ’84)
  • Shelby (’65-’70, ’06-heute)
  • Sherrod (’08)
  • Steeda (’05-’06)
  • Stinger (’08)
Autor: Marcel Alder