Er erinnert sich aber auch daran, dass er einen weissen 429 Mustang Sportsroof quasi einen einmaligen GT500 herstellte, welcher aber bis heute nirgends aufgetaucht ist. Im Shelby Europa Verkaufsprospekt ist ein 320 PS Standard GT350, sowie eine GT500, der sowohl mit dem 360 PS 351 4V Motor oder mit dem 410 PS 429 Motor zu haben war aufgeführt. Der Standard GT500 war aber in Realität immer mit demselben Motor wie der GT350 ausgerüstet, nämlich einem 351 4V Motor, welcher mit einer Hochleistungs-Nockenwelle, einem 780cm Holley Vergaser, einer Aluminium Ansaugbrücke sowie einer Mallory Zündung ausgerüstet war. Gemäss den vorhandenen Unterlagen, erhielten alle Shelby Europa die Bezeichnung GT350.
Weiter rüstete Dubois die Fahrzeuge mit verstellbaren Koni Stossdämpfern aus nachdem er auch die Aufhängung nach seinen Rennerfahrungen modifiziert hatte. An der Hinterachse rüstete er zusätzliche Stabilisatoren sowie Spiralfedern nach, welche die Hinterachse stabilisieren bei hoher Beschleunigung. Die gesperrte Hinterachse erlaubt eine Höchstgeschwindigkeit von 220km/h bei rund 5400 Umdrehungen. Mit dem Automatikgetriebe mit einer Übersetzung von 3:1 war jedoch eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 230km/h erreichbar. Bei dieser Geschwindigkeit spielte die Sicht eine grosse Rolle, so wurden Marchal-ähnliche Zusatzschweinwerfer vom Typ ‚Cibie‘ in den Grill integriert. Die Verkaufsprospekte wiesen die Verfügbarkeit von Nebel- oder Fernscheinwerfer aus. Das SAAC Register weist zwar nur die Marke Marchal aus, aber alle noch bekannt Fahrzeugen haben Cibie Scheinwerfer. Wahrscheinlich wurde diese Marke verbaut da diese gut verfügbar waren in Belgien.
Der Shelby Europa wurde mit einem spezifischen Seitenstreifen, welcher in Belgien produziert wurde mit der Beschriftung GT350 oder GT500 ausgerüstet. Das Grill-Emblem war dasselbe wie es bereits die ’70 Shelbys auswiesen. Das Emblem wurde bei den Cabriolets am hinteren Kotflügel und bei den Sportsroofs an der C- Säule angebracht. Ein spezieller Tankdeckel mit Shelby Schriftzug wurde verbaut. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal waren der Shelby Schriftzug am Kofferraumdeckel, welcher auf verschiedenen Höhen angebracht war. Bei einer solch geringen Produktionsmenge war die Einheitlichkeit der Kleinserie nur teilweise gegeben.
Die speziellen Shelby Alufelgen der Dimension 15×7 reduzieren das Gewicht und ermöglichen eine bessere Belüftung der Bremsen. Ein Bremskraftverstärker sowie innenbelüftete Bremsscheiben mit Anti Fading Bremsbelägen an der Vorderachse und grössere Bremstrommeln an der Hinterachse verbesserten die Bremsen.
Leistungsoptionen wie eine Ram Air Motorhaube, englische Avon Reifen der Dimension VR 70×15 gehörten dazu wie auch ein italienisches Lenkrad.
Als Komfortausstattung gab es Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Elektrische Heckscheibenheizung, Servolenkung, zwei Sportspiegel, getönte Scheiben sowie ein höhenverstellbares Lenkrad. Die Farbewahl umfasste gemäss Verkaufsprospekt Dark Green Metallic, White, Light Pewter Metallic, Grabber Green Metallic, Bright Red, Medium Brown Metallic und Bright Blue Metallic. Der Shelby Europa erhielt eine spezielle Produktionsplakette von Claude Dubois. Die Zulassung war kritisch da Dubois 1970 GT350 Dokumentation verwendete damit die Autos für die Europäischen Strassen zugelassen wurden. Dubois Firma verfügte über zu geringe Kapazität und die Ölkrise fügte weiteren Schaden zu. Die Verkäufe stagnierten für die Shelby Mustang GT350, so dass bereits nach 9 Stück Schluss war.
Eine unbekannte Anzahl der 9 Shelby Europa sollen noch vorhanden sein, soweit das überhaupt nachvollziehbar ist. Einer davon soll als Neuwagen an einen Schweizer Kunden ausgeliefert worden sein, aber dessen Verbleib und Besitzer ist bis heute unbekannt.
Zusammenstellung von: Marcel Alder