Die Beliebtheit des Ford Mustangs hat über die Jahre hinweg zur Entstehung tausender Modelle geführt. Da es für die meisten Menschen unrealistisch ist, eine Sammlung echter Fahrzeuge anzulegen, erscheint eine Sammlung von Modellautos als sinnvolle Alternative.
Es ist selten, einen Mustang-Fahrer zu finden, der kein Modellauto des Mustangs besitzt. Die Sammelansätze variieren und reichen von einem spezifischen gesuchten Modell, das man selbst gefahren hat oder besaß, über Modelle, die einfach gefallen, bis hin zu Sammlern, die nach Kriterien wie Maßstab, Material (Plastik oder Metall), Qualität, Sondereditionen oder schlicht nach Vollständigkeit sammeln.
Ein System im System ist nötig…
Modelle lassen sich am besten nach ihren Maßstäben kategorisieren, die von 1/8 für die größten bis zu 1/87 für die kleinsten reichen. Einige Hersteller halten sich jedoch nicht genau an diese Maßstäbe, manche geben keinen an oder die Modelle entsprechen nicht dem deklarierten Maßstab. Dies trifft nicht nur auf unbekannte Hersteller aus Fernost zu, sondern auch auf bekannte Marken wie Bburago.
Es gibt nur wenige Hersteller und Modelle in den drei großen Maßstäben. Bei den Mustang-Modellen kann man die Varianten in den Maßstäben 1/8, 1/12 und 1/16 an einer Hand abzählen.
Der Sammlermaßstab 1/18 wurde Mitte der 80er Jahre hauptsächlich durch die Hersteller Bburago in Europa und Ertl in Amerika populär und erlebte in den 90er Jahren einen regelrechten Boom unter Modellautoenthusiasten. Dieser Maßstab bietet eine verbesserte Detailgenauigkeit, einschließlich der meistens zu öffnenden Türen, Hauben und Kofferräume, was eine detaillierte Nachbildung des Innenraums und des Motors ermöglicht. Obwohl dieser Maßstab mittlerweile etabliert ist, erreicht er nicht die Vielfalt des klassischen Sammlermaßstabs 1/43, da er deutlich mehr Platz beansprucht. Die ersten beiden 1/18 Mustang-Modelle waren übrigens ein 1970er Boss302 Mustang in Grabber Yellow und ein 1970er Boss429 Mustang in Calypso Coral, beide von Ertl. Diese waren 1991 zum ersten Mal exklusiv in der Schweiz bei Waro erhältlich.
Der Maßstab 1/24 oder 1/25 ist besonders bei Plastikmodellbausätzen beliebt. Diese Bausätze wurden hauptsächlich in den 1950er Jahren in Amerika eingeführt und erlebten in den 1970er Jahren einen Boom. Es gab auch immer Druckgussmodelle in diesem Maßstab, zum Beispiel von Franklin Mint. Dieser Maßstab ist üblicherweise auch für Kinderspielzeug verwendet, was zu einer relativ großen Auswahl an Modellen führt, die allerdings manchmal nur eine geringe Detailtreue bieten. Plastikmodellbausätze sind auch heute noch verfügbar, aber in unserer Region nicht weit verbreitet.
Seit 2015 erleben Automodelle im Maßstab 1:24 aus Druckguss ein Revival.
-> siehe Plastikmodelle 1/24 & 1/25
Dieser Maßstab ist recht selten und gilt nicht als typischer Sammlermaßstab. Seine größte Verbreitung findet er bei Plastikmodellbausätzen, wo es einige Mustang-Modelle gibt. Zudem ist dies der Maßstab, der oft bei Autorennbahnen zum Einsatz kommt. Dieser Massstab wird selten von Automodellsammlern gesammelt werden.
-> siehe Plastikmodelle 1/32
Der Maßstab 1/43 gilt als der wahre Sammlermaßstab. Heutzutage gibt es nahezu jedes Automodell in diesem Maßstab. Die Autohersteller selbst bringen oft eine Serie von Modellen heraus. Seit dem Jahr 2000 erlebte dieser Maßstab eine Art Renaissance, da die handgefertigten Modelle aus Fernost eine deutlich verbesserte Detailgenauigkeit aufweisen. Der Hersteller Minichamps war einer der Vorreiter dieses Wandels. Heute lassen sich im Wesentlichen zwei Gruppen von Modellen in diesem Maßstab unterscheiden: die vor und die nach 2000.
Es gibt einen markanten Unterschied in der Detaillierung der Modelle. Daraus resultieren zwei Arten von Sammlern: diejenigen, die alte Modelle sammeln – deren Zahl nimmt jedoch ab, was tendenziell zu sinkenden Preisen führt (obwohl die Vielfalt und Anzahl der Modelle deutlich geringer ist) – und diejenigen, die die ‹quasi› ’schönen›, also detaillierten Modelle sammeln.
-> siehe Modelle 1/43.
Der Masstab 1/64 ist quasi der Matchox Masstab (für die Älteren) oder Hot Wheels (für die Jüngeren). Dieser Masstab kommt wirklich von der Zündholzschachtel. Die englische Firma Lesney brachte Anfangs der 50er Jahre Modellautos auf den Markt, die in einer Zündholzschachtel Platz hatten. Diese Modelle kamen alle in einer schön gemachten Kartonschachtel auf den Markt und die Marke wurde Matchbox genannt. Neben den Hot Wheels Modelle, welche eigentlich als Spielzeug gedacht sind (aber auch hier sind Sammler vorhanden) gibt es mittlerweile auch Hersteller die Sammlermodelle in diesem Masstab produzieren Bspw. Johnny Lightning oder Greenlight.
-> siehe Modelle 1/64
Neben dem Maßstab spielt sicher die Detaillierung und Qualität der Machart eine Rolle. Klassischerweise gibt es auch hier ein Bewertungssystem von einem bis fünf Sternen. Die Detaillierung und Qualität hat bei den Modellautos in der Regel einen direkten Zusammenhang mit dem Preis. Ein und zwei Sterne Modell sind von CHF 10 bis CHF 30.- erhältlich. Gute Modelle 3-4 Sterne kosten zwischen CHF 40 und CHF 80.-, die vier- und fünfsterne Modelle beginnen bei rund CHF 80.- und reichen bis rund CHF 200.-. Darüber bewegen sich nur Exoten oder dann vergriffene Sammlermodelle.
5 Sterne
Fünf Sterne erhalten Modelle, die folgende Kriterien erfüllen
Typische Vertreter dieser Kategorie sind die Hersteller: GMP, AutoArt, Lane, Ertl Authentic
4 Sterne
Abzüge bei 1-2 Punkten der 5 Sterne Bewertung.
Typische Vertreter dieser Kategorie sind die Hersteller: Greenlight, Highway, SunStar, AutoWorld
3 Sterne
Sie stellen den Durchschnitt dar, d.h. sie müssen maßstabsgerecht, in der korrekten Farbe und Modellvariante sowie in guter Machart sein. Kleine Abstriche bei der Farbauftragung, der Detailierung oder der Funktionalität sind möglich.
Typische Vertreter dieser Kategorie sind die Hersteller: Ertl, Maisto, Mattel, Shelby Collectables
2 Sterne
Das Modell muss korrekt sein in Farbe und Ausführung, es ist aber einfach gemacht und die Detaillierung ist nur grob.
Typische Vertreter dieser Kategorie sind die Hersteller: Yatming, Welly, Jouef, Revell
1 Stern
Das sind Modelle im falschen Maßstab, willkürliche Farbgebung und Ausführung, Fehler in der Karosserie usw.
Typische Vertreter dieser Kategorie sind die Hersteller: Bburago, Jada, Motormax, Mira
Je nach Hersteller wird mit Limited Editions und Sondermodellen gearbeitet. Mit Limited Editions (Beschränkte Herstellmenge) will man die Exklusivität der Modelle erhöhen, also keine Massenware produzieren. Mit Sondermodellen will man den Absatz, nachdem die Modelle einige Zeit auf dem Markt waren nochmals ankurbeln. Sowohl Limited Editions (sofern zertifiziert) wie auch Sondermodelle sind bei den Sammler natürlich begehrter.