Für den kommenden Morgen waren wir mit Bob Perkins verabredet. Dieser Sammler und Restaurator von alten Mustangs lebt in der Pampa ausserhalb von Milwaukee. Daneben schreibt er Restaurierungs- und Detailingstories für das Mustang Monthly Magazine. Seine Arbeiten und Autos gehören mit zu den originalgetreusten und besten, die man in den USA finden kann. Er unterhält ausserdem eine unglaubliche Privatsammlung mit low-mileage Stangs, Boss, Cobra Jets und weiteren Prachtsstücken. Seine Hallen sind voll mit Ford-Automobilia der 60er und 70er Jahre. In den Speichern seiner Werkstätten türmen sich alte Ford Originalersatzteile. Diese gesamten Schätze konnten wir jetzt ausgiebig unter die Lupe nehmen. Selbst auf die verzwickteste Frage nach dem Finish einer einzelnen Schraube wusste er eine Antwort (und konnte diese auch anhand von schriftlichen Unterlagen belegen). Schon bald war es wieder früher Nachmittag und die Zeit drängte. Wir wollten an diesem Tag noch 800 km zurück gegen Osten schaffen. Zügig ging die Fahrt retour bis kurz vor Chicago. Dort wurden wir von einem Hagelsturm erwartet. Nur eine gute Meile breit, hatte es der Sturm in sich. Wer konnte, versteckte sich unter einer Brücke. Keine 5 Minuten weiter schien wieder die Sonne. Wir kreuzten ein offenes Cabrio, einen Biker ohne Helm – wenn die wüssten, was auf sie zukommt. Weiter führte die Fahrt via Indianapolis (keine Zeit für Besichtigung Speedway) Richtung Columbus OH. Spät abends ging der Sprit zur Neige, was einen Tankstop nötig machte. Bei der Rückkehr auf den Highway gerieten wir in der Dunkelheit in eine wegen Bauarbeiten eigentlich gesperrte Autobahneinfahrt. Nach einer kurzen aber üblen Offroad-Holpertour standen wir plötzlich auf dem Highway – allerdings im abgesperrten Baustellenbereich. Durch eine Lücke in der Abschrankung entwischten wir auf die reguläre Fahrspur. Es stellte sich heraus, dass der Laster, dem wir die ganze Zeit gefolgt waren, die Strassenbaumaschinen mitten in der Nacht mit frischem Asphalt belieferte… Der Tag endete in einem etwas zweifelhaften Motel in Columbus, wo wir erstmals aus Sicherheitsgründen alle Koffer in die Zimmer mitnahmen.